Pläne der Stadtbaurätin:Der nächste Tunnel

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Elisabeth Merk räumt der Landshuter Allee Priorität ein

Welcher Autotunnel entlang des Mittleren Rings wird als nächstes gebaut? Die Stadtverwaltung will der geplanten Röhre in der Landshuter Allee die "höchste Priorität" einräumen. Erst an zweiter Stelle soll der geplante Tunnel an der Tegernseer Landstraße kommen, wie aus der Vorlage von Stadtbaurätin Elisabeth Merk für den Stadtrat hervorgeht. Quasi als von diesen beiden Projekten abgetrenntes "Sonderprojekt" will die Planungschefin einen Tunnel im Englischen Garten behandeln. Dieses Projekt lasse sich "bezüglich Handlungsbedarf und Dringlichkeit nicht nach den gleichen Bewertungsmaßstäben bewerten und priorisieren" wie die anderen Tunnelbauten.

Gleichwohl ist auch beim Tunnel durch den Englischen Garten klar, dass sich die Projektbefürworter noch eine ganze Weile gedulden müssen, bis die ersten Bagger rollen werden. So prognostiziert Merk in ihrer Vorlage die Dauer der Planung bis zu einem möglichen Baubeginn bei optimalem Verlauf am Isarring auf etwa sechs Jahre. An der Landshuter Allee veranschlagt die Chefin des städtischen Planungsreferats sogar acht Jahre bis zu einem möglichen Baustart. Dies entspräche den Erfahrungen beim letzten Tunnelprojekt, dem am Luise-Kiesselbach-Platz. Der Bau der Röhre an sich hatte beim Kiesselbach-Projekt weitere sechs bis acht Jahre gedauert - je nachdem, ob man diverse Vorarbeiten dazurechnet oder nicht. Ähnlich lange dürfte sich auch eine mögliche Baustelle an der Landshuter Allee hinziehen.

Bei der Tegernseer Landstraße wagt Merk gleich gar keine zeitliche Prognose. Dort müsse zunächst untersucht werden, wie sich der Bauablauf so gestalten lässt, dass der Straßenverkehr im Münchner Südosten während der Bauzeit nicht komplett zusammenbricht. Eine erste Voruntersuchung hatte gezeigt, dass dies an der Stelle besonders knifflig werden dürfte. Über den Priorisierungsvorschlag Merks wird der Stadtrat voraussichtlich im Oktober entscheiden. Dann soll er auch, so Merks Vorschlag, Aufträge für vertiefte Planungen und genauere Untersuchungen erteilen.

© SZ vom 19.09.2015 / mvö - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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