Petition gescheitert:IG Metall kritisiert Entlassungswelle

Infinera entlässt in München 163 Beschäftigte. Damit verbleibt nur knapp ein Viertel der Belegschaft an diesem Standort, wie die IG Metall mitteilte. Die Gewerkschaft bemängelt, dass Infinera für die Entlassenen einen Sozialplan mit "unzureichendem Budget" vorgelegt habe. Die Abfindungen lägen unter dem, was in der Branche als Minimum gelte. An das Angebot sei die Drohung geknüpft gewesen, alle 224 Beschäftigten in München zu entlassen - und zwar ohne Sozialplan und ohne Abfindung. Darum habe der Betriebsrat am Ende angenommen, teilt die IG Metall mit. Es ist die zweite große Entlassungswelle bei der Firma in Deutschland, die Übertragungssysteme für Glasfasernetze herstellt. Der Konzern aus Kalifornien hatte im Oktober 2018 den deutschen Konkurrenten Coriant mit seinen Standorten in Berlin und München übernommen. Ein Jahr später schloss Infinera das Berliner Werk. Nun wird in München ausgedünnt. Daran konnte auch eine Petition mit mehr als 2000 Unterschriften nichts ändern, die IG Metall und Betriebsrat dem Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter und der SPD im Landtag übergaben. Arbeitsministerin Kerstin Schreyer (CSU) hatte ein vermittelndes Gespräch angeboten, das laut Betriebsrat aber an der Weigerung des Konzerns scheiterte. Infinera selbst war für eine Stellungnahme zu erreichen.

© SZ vom 13.11.2019 / bhi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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