Personalreferat:Auf der Suche nach Mitarbeitern

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Alexander Dietrich muss Bewerber für offene Stellen anlocken und ältere Angestellte motivieren

Von heiner effern

Welche Baustellen muss Alexander Dietrich dringend angehen?

München wächst jedes Jahr um eine Kleinstadt von etwa 20 000 Einwohnern. Dafür braucht es konstant mehr Personal, zum Beispiel in den Servicestellen wie den Bürgerbüros oder in den Krippen und Kitas. In vielen Branchen ist der Markt jedoch leer. Neue Mitarbeiter zu locken fällt schwer, besonders da das Einkommen oft kaum zum Leben in der Stadt reicht, für die sie arbeiten. Ein sicherer Job als Argument genügt längst nicht mehr. Die Kommune wird sich also zunehmend auch um die Menschen kümmern müssen, die bereits für sie tätig sind. Dazu gehören attraktive und flexible Arbeitsbedingungen bis hin zu einem funktionierenden PC auf dem Schreibtisch. Darüber hinaus gilt es, die immer älter werdende Belegschaft mit Programmen fit und motiviert zu halten.

Warum ausgerechnet Dietrich?

Der bisherige CSU-Stadtrat setzt eine Tradition fort: Er ist ausgebildeter Jurist. Den Gesamtbetriebsrat der Stadt beruhigt der 40 Jahre alte Dietrich aber schon vorab, dass übertriebener Formalismus die dringend nötigen Einstellungen nicht verhindern werde. Unter den Juristen gebe es zwei Sorten: Die einen schaffen Probleme, die anderen lösen sie. Dietrich selbst zählt sich als Richter zu den Pragmatikern. Für die CSU, die das Vorschlagsrecht für den Posten hat, ist er nicht nur deshalb die ideale Lösung. Von 2010 bis 2014 verantwortete er für ihre Fraktion im Landtag als Referatsleiter Fragen des öffentlichen Dienstes. Im Stadtrat fungierte er als Sprecher der CSU im Personalausschuss. Dort erwarb er sich durch seine ruhige, verbindliche Art auch über Parteigrenzen hinweg Anerkennung. Die drückte sich dann auch aus, als sich die Kandidaten im Ausschreibungsverfahren vorstellten. Dietrich habe mit Abstand die beste Präsentation geliefert, hieß es selbst von der Opposition.

Wer gehört zu seinem Netzwerk?

Dass der neue Personalreferent in der Münchner CSU bestens vernetzt ist, darf man voraussetzen. Seit 1994 sitzt er im Moosacher Bezirksausschuss. Zudem ist er Mitglied im Kreis- und Bezirksvorstand der CSU. Dazu konnte er durch seine drei Jahre im Stadtrat auch Kontakte zu den anderen Fraktionen und den künftigen Referentenkollegen aufbauen. Und natürlich treffen sich auch bei Chefgesprächen mit Bürgermeister Josef Schmid und OB Dieter Reiter keine Fremden.

Was könnte im Personalreferat anders laufen als bisher?

Dietrich und sein Vorgänger Thomas Böhle erwecken bei Treffen den Eindruck, sich gegenseitig zu schätzen. Seit einigen Monaten stehen sie für die Übergabe in intensivem Kontakt. Es ist also mehr Kontinuität als Revolution zu erwarten. Dietrich wird sich noch viel mehr mit den zu erwartenden Personalengpässen in einigen Branchen auseinandersetzen müssen. Dazu will er neue Angestellte künftig verstärkt mit städtischen Wohnungen locken. Am liebsten würde er diesen Plan künftig gebündelt in seinem Referat umsetzen. Dazu will er die Angebote für Gesundheit und Motivation der Mitarbeiter erweitern und sie möglicherweise auch zu Dienstzeiten anbieten.

© SZ vom 28.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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