Personal in Kliniken:An vorderster Front verheizt?

Solange es an Schutzmasken und Ähnlichem fehlt, braucht man sich über Infektionen dort nicht zu wundern

"Bis auf weiteres geschlossen" vom 3. April und die zeitweise Schließung der Helios-Klinik München-Pasing:

Seit Tagen verkünden das Robert-Koch-Institut und Gesundheitsminister Jens Spahn, dass es bei uns in Deutschland genügend Intensivbetten gebe und die Anzahl erheblich aufgestockt werde. Und dass unser Gesundheitssystem anderen europäischen Ländern überlegen sei. Was nicht gesagt wird: Haben wir für mehr Intensivbetten auch entsprechend mehr medizinisches Personal einschließlich der notwendigen Schutzkleidung, Brillen, Masken? Da seit Jahren in unserem Gesundheitssystem marktgerecht gespart wird, darf das bezweifelt werden. Es darf nicht sein, dass unser medizinisches Personal an vorderster Front verheizt wird, um in der drastischen Kriegsrhetorik zu bleiben. Da nützt dann leider auch kein täglicher Applaus mehr.

Gabriele Lauterbach-Otto, Überlingen

© SZ vom 11.04.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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