Paar finanziert Luxusleben mit Drogenhandel:Marihuana für Millionen

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Das Paar wollte gerade zu einer längeren Urlausbreise ins indische Goa aufbrechen, da griffen die Fahnder ein: In nur einem Jahr hat ihre Bande mit 430 Kilo Drogen gehandelt.

Monika Maier-Albang

Das Paar hat ein Domizil in Amsterdam, eines auf Ibiza und ein drittes am Züricher See. Man könne durchaus von einem "aufwändigen Lebensstil" sprechen, sagt Mario Huber, oberster Rauschgiftfahnder beim Bayerischen Landeskriminalamt (LKA).

Die Einnahmen aus dem Antiquitätengeschäft in Amsterdam dürften die monatlichen Fixkosten von 20 000 Euro nicht gedeckt haben, vermutet der Ermittler. Wohl aber die Einnahmen aus dem regen Handel mit Drogen, der dem 52-jährigen Deutschen und seiner 32-jährigen Lebensgefährtin nun vorgeworfen wird.

Beruf: "Kaufmann"

Durch einen Hinweis der Kollegen aus Fürstenfeldbruck waren die Fahnder von LKA und Zoll zunächst einem Weiterverkäufer auf die Spur gekommen. In einer Lagerhalle bei Fürstenfeldbruck hatte der 37-Jährige 12,5 Kilo Haschisch und 14 Kilo Marihunana deponiert. Dazu eine "Desert Eagle", eine halbautomatische Pistole, entsichert und geladen.

Bei der Überwachung des Mannes stießen die Ermittler auf ein Paar, mit dem sich der 37-Jährige öfter traf - die Zulieferer, wie sich herausstellte. Das Paar wollte gerade zu einer längeren Urlaubsreise ins indische Goa aufbrechen, als die Fahnder sie am Frankfurter Flughafen abfingen. In der Schweizer Wohnung fanden sich zahlreiche Unterlagen über Lieferwege, Preise und Kontaktpersonen. Zwei Kuriere sind bereits verhaftet: ein 48-jähriger Kölner und ein 53-jähriger Münchner, der als Beruf "Kaufmann" angibt. Transportiert haben die Männer die Ware in zwei baugleichen Cherokee-Jeeps, in einem Hohlraum unterm Sitz.

Die Unterlagen aus der Wohnung reichen ein Jahr zurück. 430 Kilo im geschätzten Großhandelswert von einer Million Euro soll das Paar in diesem Jahr gehandelt haben. Die Ermittler vermuten aber, dass die beiden seit mindestens zehn Jahren im Geschäft sind und in dieser Zeit mehrere Tonnen Drogen via Amsterdam nach Deutschland gebracht haben.

© SZ vom 26.4.2007 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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