Ortsbild:Attraktive Innenstadt

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1977 ist der Freisinger Asamsaal zuletzt renoviert worden - nun wird er bei der Generalsanierung des Gebäudekomplexes neu hergerichtet. (Foto: Stadtarchiv)

Vor 40 Jahren ging es um einen einheitlichen Ladenschluss. Aus der Interessengemeinschaft von damals ist inzwischen der Verein "Active City" geworden. Und die großen Läden schließen mittlerweile längst nicht mehr um spätestens 18 Uhr.

Von Kerstin Vogel, Freising

Das war 1977 auch eine Meldung: Die Interessengemeinschaft Freisinger Innenstadt plane eine Steigerung der Attraktivität ihrer Geschäfte, hieß es in einem Artikel. Für die damalige Zeit wohl bahnbrechend, wurde neben anderen Maßnahmen ein einheitlicher Ladenschluss am verkaufsoffenen Samstag um 18 Uhr erwogen. . .

Aus der Interessengemeinschaft ist mittlerweile ein Verein mit dem Namen "Aktive City" geworden - und was die Stadt Freising mit ihrer City heute vorhat, hätte man sich vor 40 Jahren wohl niemals träumen lassen. Die neue Innenstadtkonzeption, mit deren Entwicklung 2009 begonnen wurde, soll der ganz große Wurf werden. Es geht um nicht weniger als darum, die Abwanderung von Kaufkraft aus Freising zu stoppen und die altehrwürdige Innenstadt fit zu machen für die Zukunft. Dass es da im Internetzeitalter mit neuen Ladenöffnungszeiten bei weitem nicht getan sein würde, hatte man wohl ahnen können, nun aber bleibt kaum ein Stein auf dem anderen - und das ist wörtlich zu nehmen.

Denn ein zentraler Punkt in der Neugestaltung der Freisinger Innenstadt ist die durchgehende Ausstattung mit einem neuen, höhengleich verlegten Pflaster aus Berbinger Granit, das eine Begegnungszone für Fußgänger, Radfahrer und motorisiertem Verkehr schaffen und damit zur Entschleunigung in der Altstadt beitragen soll. Es wird ein einheitliches Lichtkonzept geben, die früheren Stadttore werden im Pflaster optisch dargestellt, die Stadtmoosach wird im Bereich der Oberen Hauptstraße offen dahinplätschern und fast ein wenig nebenbei hat man sich dazu durchgerungen, wenigstens zwischen Amtsgerichtsgasse und Schiedereck eine dauerhafte Fußgängerzone einzurichten.

Parallel zu diesen umfassenden Bauarbeiten ist in diesem Jahr der Startschuss für ein weiteres Jahrhundertprojekt gefallen: Die Stadt Freising saniert ihr Asamgebäude, baut es in ein modernes Bürgerhaus für die Freisinger um und schafft damit einen weiteren zentralen Anziehungspunkt in ihrer Altstadt. Notwendig geworden war das, weil zuletzt nicht nur der Zustand des Daches auf den vier Flügeln des Asamkomplexes ernsthaft Anlass zur Sorge gegeben hatte, sondern im Asamsaal auch bereits Putzstücke von der Decke bröselten. Und irgendwie schließt sich hier auch wieder der Kreis zum Jahr 1977: Damals nämlich waren zuletzt größere Sanierungsarbeiten im Asamsaal durchgeführt worden . . .

© SZ vom 06.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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