Ordinariat:Generalvikar Peter Beer geht nach Rom

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Von KNA, München

Der Münchner Generalvikar Peter Beer wird Professor in Rom. Der 53-Jährige wechselt ans Zentrum für Kinderschutz (CCP) an der Päpstlichen Universität Gregoriana, wie am Dienstag bekannt wurde. Mit einer Unterbrechung ist der Geistliche seit 2012 Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des CCP. Er war zudem an der Vorbereitung und Veranstaltung des Anti-Missbrauchsgipfels mit Bischöfen aus aller Welt im Februar in Rom maßgeblich beteiligt. Kardinal Reinhard Marx würdigte besonders Beers Engagement gegen Missbrauch. Als Generalvikar habe er die Aufarbeitung "wesentlich vorangebracht".

Für seine Tätigkeit in Rom wird Beer vom Erzbistum München und Freising teilweise freigestellt. Er werde im Begegnungszentrum der Erzdiözese in Rom wohnen und dort als Hausgeistlicher wirken, hieß es. Auch an seinem weiteren Wohnort München werde er in der Seelsorge tätig bleiben. Der gebürtige Kelheimer ist promovierter Theologe und Pädagoge. An der inzwischen geschlossenen Philosophisch-Theologischen Hochschule der Salesianer in Benediktbeuern lehrte er zeitweise als Honorarprofessor Religionspädagogik. Vor seiner Priesterweihe 2002 in Freising arbeitete Beer einige Jahre als Religionslehrer an einer Münchner Grundschule. Von 2006 an leitete er das Katholische Büro, die zentrale Kontaktstelle zu Politik und Gesellschaft im Freistaat.

Zu Neujahr 2010 machte ihn der Münchner Erzbischof Reinhard Marx, der damals noch kein Kardinal und auch nicht Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz war, zu seinem Alter Ego. Beer wurde eine Zeit lang als Kandidat für das Bischofsamt gehandelt.

Als Generalvikar war er von Anfang an als Krisenmanager gefragt, nicht nur im Umgang mit Missbrauch, sondern auch bei der 2014 eingetretenen Insolvenz des einstmals katholischen Medienhändlers Weltbild, die er als Aufsichtsratsvorsitzender des Unternehmens bis zu dessen Verkauf an einen privaten Investor begleitete. Die bisherigen Aufgaben Beers sollen sich künftig Generalvikar Christoph Klingan und die Juristin Stephanie Herrmann teilen, bisher Leitende Ministerialrätin im Bayerischen Wissenschaftsministerium.

Das CCP wurde 2012 in München gegründet und nach einer Pilotphase 2015 nach Rom verlegt. Bisher floss aus Oberbayern viel Geld in das Zentrum, nun wird es durch einen neuen Professor auch personell verstärkt.

© SZ vom 18.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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