Ökumenischer Kirchentag:Resignieren? Wir nicht.

Nach dem Amen geht es weiter: Am Ende des Kirchentages sind die 100.000 Christen auf der Theresienwiese wild entschlossen, die Welt zu verändern.

Sarina Pfauth, München

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Nach dem Amen geht es weiter: Am Ende des Kirchentages sind die 100.000 Christen auf der Theresienwiese wild entschlossen, die Welt zu verändern.Es wird ungemütlich in den letzten Momenten des Ökumenischen Kirchentags in München. Das liegt zum einen am Wetter - frieren mussten die Besucher aber ja schon die ganze Zeit, es ist also keine Überraschung, dass die 100.000 Christen auch beim Abschlussgottesdienst auf der matschigen Theresienwiese vor Kälte schlottern. Ungemütlich sind aber auch die Mahnungen, die von der Bühne kommen. Käßmann-Nachfolger ...Foto: ddp

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... Nikolaus Schneider betet: "Zerschlage Hochmut und satte Selbstgenügsamkeit. Lehre uns das Teilen von Brot und Macht." Der Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche mahnt die wohlsituierten deutschen Christen in seinem Impuls beim Abschlussgottesdienst dazu, sich auf die Seite der Armen und Schwachen zu stellen. Die beiden Präsidenten des Kirchentags, ...(Im Bild von links nach rechts: Erzbischof Robert Zollitsch,Vorsitzender der katholischen deutschen Bischofskonferenz, Rosemarie Wenner, die Bischöfin der evangelisch-methodistischen Kirche, Nikolaus Schneider, Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und Metropolit Augoustinos, Vorsitzender der Griechisch-Orthodoxen Metropolie Deutschland. Foto: dpa

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... Eckhard Nagel (links) und Alois Glück, fordern die Zuhörer ebenfalls auf, sich für Gerechtigkeit in Deutschland und weltweit einzusetzen. "Wir sind gemeinsam zu klaren Einsichten gelangt: Wir brauchen ein Wachstum an Mitmenschlichkeit und Rücksichtnahme. Mit dieser Botschaft wird der Kirchentag zur Zeitansage", ruft Nagel - und bekommt Applaus zurück.Die Christen auf dem Platz scheinen entschlossen, die Herausforderung anzunehmen. Claudia Royer, eine Kirchentagsbesucherin aus Berlin sagt sazu: "Ich nehme den Auftrag mit, gemeinsam den Aufbruch zu wagen."Foto: ddp

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Der Katholik Alois Glück sagt in seinem Statement: "Sie haben bewiesen: Die Ökumene in Deutschland lebt - und sie ist wetterfest!" Die Katholiken seien in einer schwierigen Situation zu diesem Kirchentag angereist: "Wir leiden an und mit unserer Kirche, aber sie ist weiter unsere Kirche. Wir gehen nicht weg, wir wollen nicht resignieren!" Die Hoffnung der Gläubigen sei, dass "uns die Krise zu einer neuen, partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Laien und Bischöfen bringt".Foto: dpa

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Mehr als eine halbe Million Besucher haben die rund 3000 Veranstaltungen des Ökumenischen Kirchentags besucht, unter ihnen viele Politiker und Prominente.Im Bild: der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer zwischen Landesbischof Johannes Friedrich (l.) und Reinhard Marx, dem katholischen Erzbischof von München und Freising. Foto: dpa

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"Herz und Herz vereint zusammen" lautet der Titel eines Kirchenlieds aus dem Evangelischen Gesangbuch - diese Zeilen scheinen das Empfinden vieler Kirchentagsteilnehmer genau widerzuspiegeln. "Man hat gemerkt, dass es gar kein Thema ist, dass wir zu unterschiedlichen Kirchen gehören", sagt Andreas Kärcher aus Ravensburg. Er ist mit einer Gruppe von katholischen und evangelischen Freunden zum Kirchentag gereist. Martin Kober aus Stuttgart sagt: "Evangelisch oder katholisch? Ich nehme von hier mit, dass es an der Basis bei den Menschen keinen Unterschied macht."Foto: ddp

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Nur eines vermissen die ÖKT-Teilnehmer schmerzlich: Eine Einigung in den theologischen Streitpunkten um das Abendmahl. "Ich gehe von hier weg mit einer großeren inneren Freude über die Vilefalt, die Einheit, die Gastfreundschaft - und einem tiefen Schmerz über das, was wir nicht erreicht haben: das gemeinsame Abendmahl", sagt beispielsweise die katholische Ordensschwester Carlagnese aus Verona in Italien.Foto: Getty

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Charlotte Wutke, evangelische Gläubige aus Erfurt, nimmt vom Kirchentag aber viele Anregungen mitnehmen, wie man Ökumene "daheim vor Ort" gestalten kann. "Wir werden auswerten, was wir hier gehört haben und schauen, was wir verbessern können", verspricht sie.Foto: dpa

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Der Heidelberger Marcel Krüger, 26 Jahre alt und evangelisch, antwortet auf die Frage, was er vom Ökumenischen Kirchentag in München mitnimmt: "Meinen Schlafsack, Essen für die Fahrt - und einen Satz gute Laune."Foto: ddp(sueddeutsche.de/pfau/bgr)

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