Noch keine Lockerungen:Die Kultur wird übergangen

"Mini-Demos sind wieder erlaubt" vom 29. April:

Wie bei jeder bisherigen Verlautbarung der bayerischen Staatsregierung zu geplanten Lockerungen sticht auch hier wieder hervor, dass das Wort Kultur keinerlei Erwähnung findet. Offensichtlich ist dieser Bereich für die Staatsregierung am wenigsten "systemrelevant". Setzen sich Politiker denn Kultur nur bei offiziellen Anlässen aus? Ich hoffe nicht.

Es erschließt sich nicht, warum ein Besuch in einem Museum mit beschränktem Zugang oder in einem nur halb oder zu einem Drittel besetzten Kino, Theater oder Konzertsaal für Kammermusik so viel gefährlicher sein soll als in einem Geschäft. Sicherheitskonzepte haben sicher alle Beteiligten schon entwickelt und warten nur darauf, sie auch umsetzen zu können. Und wir Besucher warten darauf, Kultur, wenigstens gelegentlich, wieder live und nicht zuhause am Bildschirm erleben zu dürfen.

Zumindest aber warten wir darauf, dass die Staatsregierung endlich einmal öffentlich zum Ausdruck bringt, dass sie auch diesen Bereich im Blick hat und in der Lage ist, ihm eine Perspektive zu geben.

Cornelia Groethuysen, München

© SZ vom 30.04.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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