Neues Konzept:Bienenfreundlich

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Einen solchen Blumenmix soll es am Marienplatz geben. (Foto: Stadt München)

Die Geranien am Rathaus müsses dieses Jahr weichen

Von Günther Knoll, München

In den ersten beiden Februarwochen standen die Münchner Schlange auf dem Marienplatz vor dem Rathaus, um dort für das erfolgreiche Volksbegehren "Rettet die Bienen" zu unterschreiben. Jetzt soll auch das Rathaus selbst etwas zur Rettung der Bienen und damit zum Artenschutz beitragen. Wo früher im Sommer Hunderte von Geranien die neugotische Fassade schmückten, sollen die Blumen künftig nicht nur ein optischer Genuss für Einheimische und Touristen sein, sondern auch Bienen und anderen Insekten als Nahrung dienen.

Oberbürgermeister Dieter Reiter hat das Baureferat gebeten, dieses Jahr einen Blumenschmuck für das Rathaus zu wählen, der diesen Tieren mehr Lebensräume bietet und damit gleichzeitig ein Zeichen für den Artenschutz setzt. Die Stadtgärtnerei hat, wie es in einer Mitteilung der Stadt heißt, daraufhin ein entsprechendes Bepflanzungskonzept erarbeitet. Die Blumen werden etwa von Mitte Mai an am Rathaus zu sehen sein, wenn der Frühlingsschmuck überall in der Stadt gegen die Sommerbepflanzung ausgewechselt wird.

Weil die Geranienblüten zwar schön anzuschauen sind, den Bienen kaum Nahrung bieten, wurde eine Mischbepflanzung mit unterschiedlichen bienenfreundlichen Pflanzenarten und -sorten gewählt. So werden heuer Mehlsalbei, Löwenmäulchen, Zinnien, Schneeflocken- und Fächerblumen, Zweizahn, Wolfsmilch, Leberbalsam und Prachtkerzen die Rathausfassade zieren. Die Farben und Intensität dieser Blüten werden zwar etwas zarter sein als die der bisher üblichen Geranien, aber dennoch gut zu sehen, verspricht der Oberbürgermeister.

Auch das Pasinger Rathaus sollte einen insektenfreundlichen Blumenschmuck erhalten, einen entsprechenden Antrag hatte die SPD im Bezirksausschuss gestellt. Doch dieser Wunsch kann nur teilweise umgesetzt werden. Das Problem: die Bewässerung. Denn die wäre nur über die Büros der Rathausmitarbeiter möglich, was den Geschäftsbetrieb aber stören würde. Doch immerhin sollen sechs bis acht Blumenkästen mit bienenfreundlicher Bepflanzung am südlich gelegenen Sitzungsbalkon des Pasinger Rathauses angebracht werden. Die können über den leeren Sitzungssaal in den Morgenstunden gegossen werden, so wird niemand bei der Arbeit beeinträchtigt.

© SZ vom 19.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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