Der Autokonzern BMW trifft womöglich bereits an diesem Montag die Entscheidung darüber, wo er im Raum München sein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum autonomes Fahren ansiedeln wird. Das Unternehmen möchte bei diesem für die Zukunft so wichtigen Thema sämtliche Aktivitäten bündeln und künftig mit 2000 Ingenieuren und IT-Fachleuten das Auto praktisch neu erfinden. Die Bedeutung dieses Projekts zeigt sich auch daran, dass es nah an der Zentrale angegliedert sein soll. Doch weil der Platz in München längst zu eng geworden ist, geht es raus ins Umland. Als Standorte sind nach SZ-Informationen noch die Stadt Unterschleißheim und die Gemeinde Haar im Rennen. Die Gemeinde Aschheim ist offenbar nicht mehr in der engeren Wahl.
BMW verfolgt beim autonomen Fahren einen ehrgeizigen Zeitplan. Bereits im Jahr 2021 will man unter dem Titel "Inext" ein selbstfahrendes Auto auf die Straße bringen. Etwa 1000 Spezialisten arbeiten bereits an verschiedenen Standorten an dieser Technologie, unter anderem im Forschungs- und Innovationszentrum in Milbertshofen sowie in Garching-Hochbrück. BMW-Sprecher Jochen Frey sagte, das Entscheidende sei, diese Aktivitäten zusammenzuführen. Und das möglichst schnell und im Münchner Raum.
Seit Wochen ist bekannt, dass sich die Dibag Industriebau AG mit einem 15 Hektar großen Grundstück an der Wasserburger Straße in Haar um das BMW-Projekt beworben hat. Stephan Hof, Geschäftsführer des 17 Hektar großen Business-Campus in Unterschleißheim, der auf ehemaligem Gelände von EADS entsteht, rechnet sich aber ebenfalls gute Chancen auf einen Zuschlag aus. Dem Vernehmen nach gab es bis vor kurzem noch eine dritte Option, bestehende Gewerbebauten in Aschheim-Dornach als Kern eines neuen BMW-Campus zu nutzen. Diese Idee wird aber nach Informationen aus Konzernkreisen nicht mehr weiterverfolgt. BMW-Sprecher Frey sagte, eine Entscheidung werde wohl diese Woche fallen, sicherlich jedoch vor Weichnachten.