Schüler und Auszubildende können vom 1. August 2016 an ihre Monatskarten im MVV-Ausbildungstarif auch als Jahresabo kaufen. Bislang mussten sie die Karten jeden Monat neu erstehen. Damit erhalten sie künftig zwölf Monatskarten, bezahlen aber nur knapp 10,5 Monate. Ein ähnliches Modell gibt es auch für Pendler bei den IsarCard-Monatskarten. Die Jusos hatten stets bemängelt, dass es solche Vergünstigungen nicht auch für Schüler und Azubis gibt. Zudem gewährt der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) den jungen Leuten in den Sommerferien freie Fahrt im gesamten Netz. Damit sind dann zum Beispiel Ausflüge an die Seen im Münchner Süden in den sechs Ferienwochen möglich, auch wenn man nur ein Monatsticket für zwei oder drei Ringe abonniert hat.
Die Rathaus-SPD lobte das neue Abo, damit werde eine "Angebotslücke" geschlossen, sagte Fraktionschef Alexander Reissl: "Es freut uns, dass die jungen Leute ab nächstem Jahr eine Vergünstigung erhalten." Für viele Nutzer des Azubi-Tarifs wird sich aber unterm Strich kaum was ändern: Denn bislang schon haben viele Schüler und Azubis zum Beispiel nur elf Monatskarten gekauft, weil sie in den Sommermonaten im Urlaub waren und dann auf den Kauf verzichtet hatten. Deshalb entstehen den Unternehmen im MVV auch keine Mindereinnahmen, die die öffentliche Hand hätte ausgleichen müssen. Es wird lediglich bequemer - und in den großen Ferien für einzelne Fahrten günstiger. Für Stefanie Lux vom Kreisjugendring ist das Abo daher nur "ein guter Zwischenschritt, aber kein großer Wurf". Sie fordert generell verbilligte Tickets für junge Leute.