Neuer Saftladen:Entgiften mit Gemüse

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Das SuperDanke! bietet Smoothies in grün, rot und braun. Befremdlich? "Uns ist es wichtig, dass die Produkte gut schmecken", verspricht Ursula Mühle. (Foto: Carolina Torres, oh)

Hollywood-Stars und Models trinken ihn schon lange: den Smoothie. Nun ist der Trend mit einiger Verspätung auch in München angekommen. In einem Saftladen in der Maxvorstadt gibt es das Gemüse zum Trinken.

Von Carolina Torres

Hollywood-Stars trinken sie der Gesundheit wegen, Models für die schlanke Linie: Täglich sieht man in den Vereinigten Staaten Promis mit durchsichtigen Plastikbechern in der Hand, aus denen sie durch Strohhalme eine grüne Flüssigkeit schlürfen - den Smoothie. Jetzt, durchaus mit ein wenig Verspätung, hat der Trend auch München erreicht. In der Türkenstraße in der Maxvorstadt eröffnete jüngst das SuperDanke!, das sich selbst als den ersten Organic Liquid Store der Stadt bezeichnet. Der grüne Smoothie und sein hoher Vitamingehalt sind, glaubt man den Berichten gängiger Frauenzeitschriften, die neuen besten Freunde des gesundheitsbewussten Menschen.

Das SuperDanke! ist klein, überwiegend weiß gehalten, und fast spartanisch eingerichtet. Nur eine Sitzbank, eine Angebotstafel und eine Theke finden sich dort. Sie erinnert mit ihren silbernen Behältern, die wiederum gefüllt sind mit frischen Zutaten, ein bisschen an einen Dönerladen. Doch statt Kraut, Zwiebeln und Tomatenscheiben liegen hier Himbeeren, rote Bete und Sellerie. Auf einem Regal stehen Schalen mit Proteinpulvern, Samen und Müsli. An der Wand hängen Kisten mit Obst gefüllt. Die Betreiber werben damit, dass sie nur vegane Kreationen im Angebot haben. Und sie setzen auf Umweltfreundlichkeit: Sogar die vermeintlichen Plastikbecher sind kompostierbar.

Das SuperDanke! bietet Smoothies in grün, rot und braun. Zunächst wirken die Angebote aber befremdlich. Auf der Karte steht etwa der "Hulk" (innen und außen grün), gemixt aus Avocado, Banane, Spinat, Agavendicksaft, Chia Samen, Himalaja-Salz und Kürbiskernmilch. Andere Drinks bestehen aus Grünkohl und Ingwer, Paprika oder auch Gurke. Grünkohl im Getränk? Einige Kunden schauen skeptisch. Doch wer die ungewöhnlichen Mischungen probiert, ist meist begeistert. "Uns ist es wichtig, dass die Produkte nicht nur gesund sind, sondern auch gut schmecken", sagt Betriebsleiterin Ursula Mühle. Ganz günstig ist das nicht: Für eine Frucht-Gemüse-Bombe zahlt man zwischen vier und 6,50 Euro.

Neben Smoothies bietet das SuperDanke! noch kalt gepresste Säfte und die eigens entwickelte fünftägige "Super Cleanses"-Kur, die für jeden Tag vier verschiedene grüne Säfte und eine Nussmilch, etwa Kürbiskernmilch oder Mandelmilch, vorsieht. Damit sollen alle Mahlzeiten ersetzt werden, knapp 100 Euro kostet das Ganze. Hinter dem Konzept stehen die Macher des Clubs Bob Beaman und der Bar James T. Hunt. Wie aber passen Nachtleben und Entgiften zusammen? Immerhin sollen die Gesundheitsbewussten während der Kur komplett auf Nikotin und Alkohol verzichten. Macht man sich so nicht die Kundschaft madig? Im Gegenteil: Das Konzept zeugt von cleverem Geschäftssinn. Wer im Bob Beaman in der Nacht mit Gin Tonic gesündigt hat, kann seinem Körper am nächsten Tag mit Smoothies im SuperDanke! etwas Gutes tun, zumindest ein wenig.

© SZ vom 17.02.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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