Neuer Korridor:Kitaplatz statt Schulbank

Von Jakob Wetzel

Wegen des von der Staatsregierung eingeführten sogenannten Einschulungskorridors können in diesem Jahr womöglich weniger dreijährige Kinder in Kindertagesstätten aufgenommen werden. Das geht aus einer Antwort des städtischen Bildungsreferats auf eine Anfrage der Rathaus-CSU hervor. Mit dem Korridor ist es für Eltern leichter geworden, ihre Kinder statt in die Grundschule für ein weiteres Jahr in den Kindergarten zu schicken. Bisher entschieden darüber letztlich die Schulleiter. Werden die Kinder im Juli, August oder September sechs Jahre alt, also kurz vor oder kurz nach Beginn des Schuljahres, liegt die Entscheidung aber nun bei den Eltern. Diese hätten einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz, erklärt das Bildungsreferat. Bleiben jedoch mehr ältere Kinder im Kindergarten, können weniger jüngere Kinder nachrücken.

Vorläufigen Zahlen zufolge haben sich in diesem Jahr mehr als 37 Prozent, womöglich gar bis zu 47 Prozent der betroffenen Eltern dazu entschieden, ihr Kind ein weiteres Jahr im Kindergarten zu lassen, statt es in die Grundschule zu schicken. Insgesamt sind demnach 3334 Münchner Kinder zwischen Juli und September 2013 geboren worden, fallen also unter die neue Korridorregel. Von diesen werden laut Bildungsreferat nach einem Zwischenstand von Mitte April 1766 Mädchen und Buben sicher eingeschult. Definitiv noch nicht in die Schule gehen werden dagegen 1236 Kinder. Bei 332 Kindern hatten die Eltern im April noch nicht entschieden.

© SZ vom 18.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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