Neue Verteilung:Evangelischer Engpass

Das Dekanat bekommt 1,3 Millionen Euro weniger

Von Jakob Wetzel

Dem ohnehin chronisch klammen evangelischen Dekanat München droht ein weiterer finanzieller Engpass: Weil die Landeskirche ihre Zuschüsse anders verteilt, müsse der Dekanatsbezirk in den kommenden fünf Jahren mit 1,3 Millionen Euro weniger Geld auskommen. Das teilte das Dekanat mit. Weil der Münchner Bezirk sehr groß und komplex sei sowie zum Beispiel mit den evangelischen Diensten viele zusätzliche Leistungen anbiete, fielen zwar in München höhere Verwaltungskosten an als anderswo, und dafür habe man einen höheren Bedarf angemeldet, dem die Landeskirche auch Rechnung tragen wolle. Es werde aber dennoch Geld fehlen.

Die Dekanatssynode hat deshalb nun einer Liste mit Vorschlägen zugestimmt, wie die Kirche Geld sparen kann. Demnach sollen Arbeitsplätze in der Verwaltung wegfallen, indem zum Beispiel Stellen von Mitarbeitern, die in Ruhestand gehen, nicht neu besetzt werden. Vorgesehen ist auch, Fördergeld konsequenter zu beantragen. Bisher habe das Dekanat etwa Verwaltungsaufgaben für Kindertageseinrichtungen oft unentgeltlich übernommen, erklärt Stadtdekanin Barbara Kittelberger. Jetzt wurde eine Umlage in Höhe von 6,50 Euro pro Kind und Monat fixiert, die bei den Kommunen beantragt werden soll. Für die Eltern, deren Kinder in evangelischen Kindergärten oder Krippen betreut werden, ändert sich nichts. Darüber hinaus will der Dekanatsbezirk den Gemeinden in Zukunft vermehrt Rechnungen stellen, wenn die Verwaltung etwa mit Mietshäusern befasst ist, die der Gemeinde gehören. Bisher habe man das oft übernommen, sagt Kittelberger; vieles an der geleisteten Arbeit sei dadurch unsichtbar geblieben. Eine Verwaltungsumlage, die von den Gemeinden ans Dekanat bezahlt werden müsste, soll es nicht geben.

© SZ vom 28.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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