Nahverkehr:Probleme mit der Pünktlichkeit

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Die Zahl der Fahrgäste steigt, das belastet U-Bahn, Tram und Bus

Mal wieder etwas länger auf den Bus gewartet. Zu spät zu einem Termin gekommen, weil die Tram stecken geblieben ist. Die U-Bahn ist ausgefallen. Diese Unzulänglichkeiten des öffentlichen Nahverkehrs kennt so gut wie jeder in der Stadt. Und es wird für die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) Jahr für Jahr schwieriger, einen leistungsfähigen Betrieb aufrecht zu erhalten, wie aus einer Stellungnahme der MVG auf eine Stadtratsanfrage hervorgeht. Dies liegt nicht zuletzt an den ständig steigenden Passagierzahlen - 2018 fuhren 596 Millionen Fahrgäste mit der MVG.

Die Pünktlichkeit bei der Münchner Verkehrsgesellschaft ist deshalb gerade im Berufsverkehr oft ein vortrefflicher Aufreger. Bei der U-Bahn lag die Pünktlichkeitsquote im vergangenen Jahr bei 90,5 Prozent. Die Tram kam auf gerade einmal 76,6 Prozent, der Bus immerhin noch auf 78,9 Prozent. Diese Werte entsprechen in etwa denen des Vorjahres. Dass Tram und Bus vergleichsweise schlecht abschneiden, liegt der MVG zufolge am hohen Verkehrsaufkommen auf der Straße. Deshalb drängt die Verkehrsgesellschaft stets darauf, mehr Bus- und Tramspuren zu schaffen.

Was die Zugausfälle bei der U-Bahn betrifft, so habe sich die Situation verbessert, seit die neuen C2-Züge ein technisches Update bekommen haben und laut MVG nun zuverlässiger sind. Bei den älteren Zügen werde gleichzeitig die Instandhaltung intensiviert, damit die teils aus den 1980er- Jahren stammenden Züge noch möglichst lange fahren können. Diese Praxis will die MVG beibehalten, bis ausreichend neue Züge zur Verfügung stehen und die alten ausgemustert werden können.

Auch bei der Tram habe man die Zahl der Ausfälle verringern können. Und das, obwohl sich die Neuzulassung von Zügen verzögerte und die Hauptwerkstätte wegen Baufälligkeit teilweise gesperrt werden musste. Die Weichen-, Signal- und Stellwerksanlagen sind nach Angaben der MVG zu 99 Prozent zuverlässig. Im Jahr 2018 gab es 590 Störungen - bei mehr als 2,7 Millionen Anlagen. Auch wenn Zahlen zeigten, dass Störungen nicht die Regel sind, seien dennoch jedes Mal Zehntausende Fahrgäste in der Hauptverkehrszeit betroffen.

© SZ vom 26.07.2019 / schub - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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