Nahverkehr:In der Gewinnzone

Mit Söders Hilfe einigt sich der MVV auf eine Tarifreform

Gut drei Jahre haben die Gesellschafter des Münchner Tarif- und Verkehrsverbunds (MVV) an einer Reform der Tarifstruktur gearbeitet. Einfacher sollte das System werden, die ungeliebte Unterscheidung von Ringen für die Zeitkarten und Zonen für Einzelfahrten sollte verschwinden. Doch eine Einigung war schon allein deshalb schwierig, weil weder die Stadt München noch die Landkreise allzu viele Nachteile in Kauf nehmen wollten, sei es für den Geldbeutel der Fahrgäste oder für den eigenen Haushalt. Als sich die Gesellschafter im Juli endlich zu einer Reform durchringen konnten und diese als Erfolg verkaufen wollten, währte die Freude nur kurz. Als zu belastend für zu viele Fahrgäste kritisierte vor allem der Landkreis München die Reform. Dann trat plötzlich Ministerpräsident Markus Söder als Retter auf. Hatte sich der Freistaat bislang stets geweigert, die Ticketpreise zu subventionieren, beteiligt er sich nun mit 35 Millionen Euro jährlich an den Kosten. Von nächstem Dezember an gibt es nun sieben Tarifzonen, ein verbundweites Sozialticket und günstigere Preise für die große Mehrheit der MVV-Nutzer. Dennoch gibt es auch Verlierer, die mehr zahlen müssen. So murrt etwa die Gemeinde Ismaning, dass sie nicht in den Innenraum aufgenommen wurde. Der Landkreis München prüft nun, ob er Tickets von benachteiligten Pendlern subventionieren darf.

© SZ vom 31.12.2018 / schub - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: