Nach Mitgliederversammlung:Traber bleiben in Daglfing

Für fünf Jahre ist der Standort gesichert, ein Umzug ist fraglich

Die Trabrennbahn kann noch bis zu fünfeinhalb Jahre lang in Daglfing bleiben - das ist eines der Ergebnisse einer nicht-öffentlichen Mitgliederversammlung, die der Münchner Trabrenn- und Zuchtverein (MTZV) am Donnerstagabend abhielt. Ein weiteres: Der jahrelange Rechtsstreit um den Verkauf der Rennbahn an den niederbayerischen Bauunternehmer Günther Karl aus dem Jahr 2005 wird nicht fortgesetzt. Mit deutlicher Mehrheit beschlossen die Mitglieder, auf eine Berufung vor dem Oberlandesgericht zu verzichten. Mit all seinen bisherigen Versuchen, den Verkauf seines 20 Hektar großen Vereinsgeländes juristisch anzufechten, war der MTZV in den vergangenen Jahren gescheitert.

Dennoch hatten die Mitglieder den Vorstand um Angelika Gramüller vor einem Jahr beauftragt, mit potenziellen Investoren zu verhandeln, die dem Verein einen Gang in die zweite Instanz finanzieren würden. Hintergrund ist, dass sich eine Mehrzahl der Trabrennsportler beim Verkauf vor elf Jahren übervorteilt fühlte. Da letztlich jedoch kein Investor zusagte, blieb nur ein Vergleich mit dem Käufer. Dieser sieht nun unter anderem die Entschuldung des MTZV vor, der Verbindlichkeiten in Höhe von 5,4 Millionen Euro angehäuft hat, eine Standort-Zusicherung bis Juni 2022 in Daglfing und eine Kaufpreiserhöhung von 3,7 Millionen Euro, von denen laut Gramüller pro Jahr höchstens eine Million Euro abrufbar sei.

Ein Umzug nach Maisach, wo Karl gemäß dem ursprünglichen Kaufvertrag eine Ersatzrennbahn hätte bauen sollen, bleibt fraglich. Das Grundstück, auf dem der Unternehmer seit Kurzem Baurecht hat, werde dem MTZV zwei Jahre lang reserviert, so Gramüller, doch sie suche Alternativen: "Mein Wunsch wäre, dass der Pferdesport irgendwo im Münchner Osten bleibt."

© SZ vom 10.12.2016 / lib - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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