Munitionsfund:Probleme bei Räumaktion

Das Haus in Freimann muss mit Stahlträgern gestützt werden

Die Räumungsarbeiten beim Munitionsfund in Freimann gestalten sich immer diffiziler. Wie am Montag bekannt wurde, muss ein Teil des Hauses auf dem betroffenen Grundstück am Zwergackerweg mit Stahlträgern abgestützt werden. Nach Angaben des städtischen Informationsamtes geschieht dies zur Vorbeugung möglicher Statikprobleme: Ein Stück des Fundaments steht auf jenem Löschteich, aus dem derzeit zehn Tonnen offenbar hochexplosiver Kampfmittel-Überreste aus dem Zweiten Weltkrieg geborgen werden. "Es besteht die Gefahr, dass ein Teil des Hauses wegsackt", sagt ein Sprecher.

Die Räumungsaktion galt von Anfang an als kompliziert. Der Sperrgürtel wurde inzwischen auf 100 Meter ausgeweitet, die Häuser wurden rund um die Uhr für zehn Tage evakuiert. 90 Betroffene sind nach Angaben von Behörden in Hotels untergebracht. Unterdessen bleibt unklar, ob und wie viel der Kosten die Hauseigentümer tragen müssen. "Derzeit tritt die Stadt bei den Hotelkosten sowie den Aufwendungen für den Sicherheitsdienst und die Bauzäune finanziell in Vorleistung, damit die Gefahrenlage schnellstmöglich beseitigt werden kann", heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Das federführende Kreisverwaltungsreferat teilt mit: Es gelte zunächst, die genaue Kostenhöhe und die rechtliche Lage zu klären. Am 5. April soll die Vollversammlung des Stadtrates über das weitere Vorgehen entscheiden. Erst danach soll womöglich mit dem bayerischen Innenministerium wegen einer Kostenbeteiligung Kontakt aufgenommen werden. Dort hat ein Staatssekretär bereits mit der Prüfung einer Härtefallregelung für die Familie des Anwesens begonnen, wie ein Ministeriumssprecher bestätigt.

© SZ vom 21.03.2017 / smüh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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