Sie kontrollieren, bestrafen und nehmen viel Geld damit ein, Geld, das der Allgemeinheit zugute kommt: 2,4 Milliarden Euro haben die Beamten des Münchner Hauptzollamts im vergangenen Jahr in die Staatskasse gebracht. Sechs Millionen an Geldstrafen und Bußgeldern trugen die Beamten der Finanzkontrolle Schwarzarbeit bei.
Sie kontrollierten, so heißt es in der Jahresbilanz des Münchner Zolls, gut 7700 Personen und 1200 Arbeitgeber und schlossen rund 1100 Ermittlungsverfahren ab. Reiche "Beute" machten auch die Zöllner am Münchner Flughafen: Doppelt so viel Kokain wie im Vorjahr zogen sie aus dem Verkehr, nämlich gut 48 Kilo. Dazu sieben Kilo Heroin und 17 Kilo Cannabisprodukte, ebenfalls deutlich mehr als 2007. Insgesamt stellte der Münchner Zoll eine halbe Tonne Rauschgift sicher.
Abgenommen haben die Beamten den Reisenden in MUC auch 300 verbotene Waffen, vor allem Schlagringe, Wurfsterne und Würgehölzer, neun lebende Tiere und zahlreiche Produkte, hergestellt aus den Überresten geschützter Tiere.
Aus dem Verkehr gezogen haben die Zöllner im Erdinger Moss auch allerlei gefälschte Markenartikel, 140.000 an der Zahl. Vor allem MP3-Spieler und Kleidungsstücke namhafter Hersteller werden mit Vorliebe illegal nachgemacht. Wären die vom Zoll sichergestellten Waren in den Handel gekommen, wäre der Wirtschaft ein Schaden von 21,5 Millionen Euro entstanden, so Zollsprecher Thomas Meister. Auch der "normale" Schmuggel blühe: 1600 Strafverfahren leiteten die Zöllner allein am Flughafen ein, weil die Reisenden ihre Mitbringsel nicht anmeldeten. Der geschätzte Wert des Schmuggelguts beträgt eine Million Euro.