Münchens Wirtschaftsgeschichte: Die Marktstadt:Standhafte Standlbesitzer

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Die Münchner Markthändler streiten mit ihrer Obrigkeit, seit es die Stadt gibt. Der Entwicklung des Gemeinwesens hat das nie geschadet, im Gegenteil. Aus Aufmüpfigkeit und strengen Regeln wurde eine Erfolgsgeschichte

Von Christian Krügel

Die Beamten! Allein schon der Gedanke an sie bringt Elke Fett in Rage: "Die sitzen in ihren Amtsstuben und denken sich Vorschriften aus. Aber wir, wir müssen uns jeden Tag unseren Umsatz hier draußen hart erarbeiten." Es ist kurz nach neun Uhr morgens, und die resolute Dame mit dem schlohweißen Haar richtet gerade ihren Stand auf dem Viktualienmarkt her. Blumenherzen, Tiere aus Reisig, Lavendelsäckchen, Duftendes aus aller Welt - aber wer kauft das schon bei dieser Gluthitze? Die letzten Wochen seien ein Graus gewesen, klagt Elke Fett. Vier Wochen bei 35 Grad - und der Umsatz fürs Jahr ist hin. "Sieben dürre, sieben fette Jahre, das steht schon in der Bibel. Und wir wissen das. Aber die Beamten! Die denken, alles ist gleich, alles lässt sich regulieren", schimpft Elke Fett wieder.

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