Münchens Wachstum:Finale Zubetonierung?

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"Enger ist schöner" vom 15. Juli:

Bereits angesichts der Überschrift hatte ich eine Satire vermutet, und so ganz sicher bin ich mir immer noch nicht: Sie wollen allen Ernstes in die dichtest besiedelte Stadt des dichtest besiedelten europäischen Flächenstaates qua weiterer Bebauungsverdichtung noch mehr Menschen hineinpressen, weil Sie sich dann mondäner fühlen?

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, dass diese vielen Zuzügler keineswegs in ihren neuen Wohnungen verbleiben, sondern auch gerne mal ans Tageslicht treten wollen?

Und was dann? Straßen lassen sich nicht beliebig verbreitern (die rote Rathausmehrheit praktiziert ja schon seit längerem das Gegenteil). Öffentliche Verkehrsmittel stoßen bereits jetzt an ihre Grenzen, ein Ausbau ist kaum noch möglich. Selbst für die - witterungsbedingt - starken Nutzungsschwankungen unterliegenden Fahrradwege hat man oft keinen Platz mehr (zum Beispiel in der Rosenheimer Straße).

In meinen Augen ist es eine ordnungspolitische Aufgabe ersten Ranges, die asymmetrische Bevölkerungsverteilung im Rahmen des Möglichen zu korrigieren, wie es zum Beispiel die bayerische Staatsregierung mit der Verlegung von Behörden versucht.

Die von Ihnen erwünschte finale Zubetonierung meiner Heimatstadt wirkt auf mich jedenfalls eher gruselig.

Ulrich Schindler, München

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© SZ vom 28.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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