Münchens bekanntester Schwarzbau darf bleiben. Die Einsiedelei von Väterchen Timofej am Oberwiesenfeld soll auch weiterhin als Kirche, Kapelle und Museum dienen. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, wird die Stiftung Ost-West-Kirche die Gedenkstätte dauerhaft betreiben.
Den russischen Eremiten Timofej Pochorow verschlug es in der Nachkriegszeit nach München. Auf dem Oberwiesenfeld erschien ihm die heilige Maria - und er beschloss kurzerhand zu bleiben und eine Kirche zu errichten. Sein selbst gebautes Gotteshaus genießt in der Landeshauptstadt längst Kultstatus.
Timofej Pochorow schusterte es 1952 als Schwarzbau aus Schutt, Sperrmüll und Blechfässern zusammen. Besonders das Gewölbe der Kuppel, ausgekleidet mit glitzerndem Stanniolpapier, beeindruckte die Besucher. Wegen dieser Kathedrale stellte man in München sogar die Olympiaplanung 1972 auf den Kopf.
Ursprünglich sollte die Einsiedelei dem Olympiagelände weichen. Nach Protesten der Anwohner änderte man die Baupläne jedoch so, dass Timofejs Reich unberührt blieb. Mit der Entscheidung des Stadtrates ist nun die Zukunft der Kathedrale gesichert. Und das Gotteshaus, inzwischen zu Pilgerort und Gedenkstätte avanciert, bleibt bestehen.