Prozess:U-Bahn-Schubser zu Haftstrafe verurteilt

An der Haltestelle Fraunhoferstraße kam es zu dem folgenschweren Angriff. (Foto: Stephan Rumpf)

Der Mann hatte einen damals 55-Jährigen gegen einen Betonpfeiler an einer Haltestelle gestoßen. Das Opfer erlitt eine Gehirnblutung und ist seither auf eine 24-Stunden-Intensivpflege angewiesen.

Nach einer heftigen Auseinandersetzung in einem Münchner U-Bahnhof soll ein junger Mann wegen schwerer Körperverletzung zwei Jahre und drei Monate in Haft. Dazu verurteilte das Amtsgericht München den Angeklagten aus dem Landkreis Ebersberg nach Angaben eines Gerichtssprechers. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Der Angeklagte hatte den rund 20 Jahre älteren Mann im Januar 2018 bei einer Auseinandersetzung in der U-Bahn-Station Fraunhoferstraße gegen einen Betonpfeiler gestoßen. Die Polizei fahndete damals mit einem Foto nach dem Täter, das eine Zeugin von ihm gemacht hatte. Nach rund zwei Wochen und zahlreichen Hinweisen stellte sich der junge Mann der Polizei.

Die Strafe fiel wegen der außergewöhnlich schweren Folgen für das Opfer hoch aus. Der Mann, der als Nebenkläger in dem Prozess auftrat, erlitt eine Gehirnblutung, ist seither querschnittsgelähmt und auf eine 24-Stunden-Intensivpflege angewiesen. Der Mann braucht ein Beatmungsgerät. Nach Angaben seines behandelnden Arztes, der am Donnerstag vor Gericht ausgesagt hatte, gibt es kaum Hoffnung, dass sich an dem Zustand des Mannes noch etwas ändern wird.

Die Staatsanwaltschaft hatte zwei Jahre und acht Monate Haft wegen schwerer Körperverletzung gefordert, die Verteidigung plädierte auf eine Bewährungsstrafe.

© SZ vom 07.02.2020/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: