Der Sänger Phil Höcketstaller garniert die Songs seiner Band "Hundling" gerne mit Sinnsprüchen über seine Heimatstadt München. Zum Beispiel diesem hier: "In keiner anderen Stadt kannst Du Dich so schön in die Altersarmut mieten wie in München." Ohne solchen Sarkasmus ist der Münchner Mietwahnsinn wohl tatsächlich nicht mehr zu ertragen: Die Kosten für jedes nur halbwegs bewohnbare Loch steigen in dieser Stadt weiter dramatisch an. Der Druck im Markt wächst, ebenso der Ärger über alle, die vom Immobilienboom profitieren.
Und der Ruf danach, dass die Stadt und der Staat endlich einschreiten müssten, wird immer lauter. Alt-Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel hat die Diskussion um Gesetze gegen Bodenspekulanten mit enem Beitrag in der SZ ins Rollen gebracht, ein neues politisches Bündnis fordert Schranken für Spekulanten.
Und die Stadt? Die hatte eigentliche eine gute Idee, wie die Preise für künftiges Bauland niedrig gehalten werden können. Zum Beispiel in Daglfing, wo sie 600 Hektar unter eine Art Bestandschutz gestellt hat, um sie nicht zu Spekulationsobjekt werden zu lassen. Meine Kollegin Ulrike Steinbacher hat recherchiert, ob das funktioniert. Das Ergebnis: Im Bereich des potenziellen Baugebiets zocken Investoren regelrecht mit Ackerland, in der Hoffnung auf immense Gewinne. In nur vier Jahren stiegen die Preise pro Quadratmeter von zehn auf 330 Euro. Für die Spekulanten wird sich das irgendwann lohnen. Denn ihre Rendite zahlen später ja die Münchner Mieter. Aber die können sich trösten: Nirgendwo kann man sich so schön in die Altersarmut mieten wie in München.
Das Wetter: Die Sonne zeigt sich nur kurz - ansonsten überwiegen Wolken und leichter Schneefall bei maximal einem Grad. Achtung: Es kann glatt werden.
DER TAG IN MÜNCHEN
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