München:Gericht untersucht Lüftners Unfalltod

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Hätte der Fahrer den Unfall vermeiden können? Der Tod des Musikmanagers Monti Lüftner wird in einem Prozess vor dem Münchner Amtsgericht aufgearbeitet.

Christian Rost

Der Unfalltod des Musikmanagers Monti Lüftner wird von diesem Donnerstag an in einem Prozess vor dem Münchner Amtsgericht aufgearbeitet. Der 77-Jährige war im Mai 2009 auf dem Garchinger Wertstoffhof von einem Lastwagen überrollt worden. Der Fahrer, der eine Mitschuld bestreitet, legte Einspruch gegen einen Strafbefehl wegen fahrlässiger Tötung ein. Zwei Gutachter sollen nun klären, ob der 55-Jährige den Unfall hätte vermeiden können. Die von der Staatsanwaltschaft und von der Verteidigung beauftragen Experten schätzen den Hergang aber sehr unterschiedlich ein, weshalb es auf die Aussagen zweier Zeugen ankommen wird.

Musikmanager Monti Lüftner wurde im Mai 2009 auf dem Garchinger Wertstoffhof von einem Lastwagen überrollt. (Foto: dpa)

Lüftner wollte auf dem Wertstoffhof Sperrmüll entsorgen. Er war zu Fuß auf dem Gelände unterwegs, als er von dem 18-Tonner erfasst und überrollt wurde, dessen Fahrer gerade im Stop-and-Go-Verkehr Richtung Ausfahrt unterwegs gewesen sein soll. Der gebürtige Österreicher erlag noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen. Er hinterließ eine Tochter.

Die Polizei ging davon aus, dass der Lkw-Fahrer Lüftner nicht hatte sehen können: Das Opfer habe sich im toten Winkel befunden, hieß es nach dem Unfall. "Als Lkw-Fahrer muss man allerdings besondere Vorsicht walten lassen und nach Möglichkeit den toten Winkel ausschalten", so Gerichtssprecherin Ingrid Kaps. Jedenfalls erhielt der Fahrer einen Strafbefehl über 2700 Euro (90 Tagessätze à 30 Euro) und einen Monat Fahrverbot. Dagegen wehrt sich der Mann nun, wegen gesundheitlicher Probleme werde er laut Kaps aber nicht selbst an der Verhandlung vor dem Amtsgericht teilnehmen.

Dem Gericht liegen zwei Gutachten zum Unfallhergang vor. Der von der Anklage beauftragte Experte ist offenbar zu dem Ergebnis gekommen, dass es zumindest einen kurzen Moment gegeben habe, in dem der Lastwagen-Fahrer Monti Lüftner hätte bemerken können. Der andere Gutachter behauptet genau das Gegenteil.

© SZ vom 31.03.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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