Die Sonderkommission Cornelius der Münchner Polizei geht bei ihren Ermittlungen im Mordfall Domenico L. einer neuen Spur nach. Die Staatsanwaltschaft hat beim Verwaltungsgericht Antrag auf Durchführung eines - wenn nötig - zwangsweisen DNA-Tests bei einem 33-jährigen Münchner gestellt, der am vergangenen Wochenende am Nymphenburger Schlosskanal versuchte, einen 35-jährigen Iraker zu erdrosseln.
Polizeisprecher Werner Kraus bestätigte, dass beide Fälle - der Überfall auf den Mann von vor einer Woche sowie die Ermordung von Domenico L. im Juni an der Isar - Parallelen aufwiesen, die untersucht werden müssten: "Es besteht kein dringender Tatverdacht gegen den Mann, aber wir müssen jeder Spur nachgehen."
Der 33-jährige Münchner befindet sich seit vergangenem Sonntag im Gefängnis Stadelheim in Untersuchungshaft und lehnt bisher eine freiwillige Speichelprobe ab. Diese hatte das Münchner Amtsgericht angeordnet - nun soll ein Beschluss des Verwaltungsgerichts den Verdächtigen zum DNA-Test zwingen.
Diese ist nötig, da bei der Ermordung von Domenico L. am Dienstag nach Pfingsten vom Täter ein genetischer Fingerabdruck gesichert werden konnte. Der sogenannte Isar-Mörder hatte ein vorbei radelndes Pärchen angespuckt; als er daraufhin von Domenico L. zur Rede gestellt wurde, verletzte der Täter den Italiener mit mehreren Messerstichen tödlich.
Am Sonntag vor einer Woche wurde am Nymphenburger Schlosskanal ein 35-jähriger Iraker von dem 33-jährigen Deutschen, der nun in Untersuchungshaft sitzt, mit einem Fahrrad-Kettenschloss attackiert; das Opfer konnte den Mann jedoch mit Hilfe eines Fußgängers überwältigen.