Mittel vom Staat:Stadt fördert Kinder mit Fluchterfahrung

Von Viktoria Spinrad

Die Stadt nimmt erneut am Förderprogramm des Freistaats teil, wonach Kinder mit Fluchterfahrung in Münchner Kindertageseinrichtungen verstärkt betreut und gefördert werden - und auch Eltern besser informiert werden. Das hat der Kinder- und Jugendhilfeausschuss des Stadtrats in seiner gestrigen Sitzung beschlossen. Die Stadt erhält vom Freistaat dafür in diesem Jahr Mittel in Höhe von 303 000 Euro.

Bereits seit Ende vergangenen Jahres läuft zum Beispiel das Brückenangebot "Drop in", das jetzt mit Hilfe der Unterstützung von einem auf insgesamt 21 Kindertagesstätten ausgeweitet werden soll. Dafür soll eine zweite Kraft eingestellt werden. Das Programm soll Kindern und Familien mit Fluchterfahrung, die in Gemeinschaftsunterkünften leben, durch Beratung und Information weiterhin einen vereinfachten Zugang zu Kitas ermöglichen. "Erste Erfahrungen haben gezeigt, dass das Angebot bei Familien aus Kriegs- und Krisengebieten auf großes Interesse und hohe Akzeptanz stößt", so der Stadtrat. Da geflüchtete Kinder häufig unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden, will das Referat für Bildung und Sport auch 20 Fachkräfte der städtischen Kitas zum Thema Traumapädagogik schulen.

Zudem plant das Bildungsreferat zwei weitere Maßnahmen, um den Zugang zu Kindertagesstätten zu ermöglichen oder erleichtern: Aus Kriegs- und Krisengebieten geflüchtete Familien sollen über die Kitas MVG-Fahrscheine für Fahrten vor 9 Uhr erhalten. Zudem soll die Broschüre "Willkommen in der Kita" in weitere Sprachen übersetzt werden. Auch freie Träger können weiterhin Fördermittel aus dem Programm beantragen. Das Förderprogramm des Freistaats ist zunächst auf ein Jahr befristet.

© SZ vom 03.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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