Mitgliedschaft:Rein, raus, rein

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München und Olympic Cities

Das olympische Erbe Münchens mit Stadion und Park darf nach 45 Jahren noch als einzigartig gelten. Das kann man auch von den Werten und dem Zustand des noch viel älteren IOC sagen, allerdings in entgegengesetzter Richtung. Soll sich die Landeshauptstadt nun selbst um ihre olympische Vergangenheit aus dem Jahr 1972 kümmern und auch damit werben, oder sollte München das mit anderen Ausrichterstädten und dem IOC gemeinsam tun? Diese Frage entscheidet der Stadtrat am Mittwoch, und es scheint keine leichte zu sein, wenn man das Hin und Her der vergangenen 15 Jahre betrachtet.

Als die gemeinnützige Gesellschaft Union Mondiale des Villes Olympiques (UMVO) als Plattform ehemaliger Ausrichterstädte im Jahr 2002 in Lausanne (Schweiz) gegründet wurde, blieb München außen vor. All die versprochenen Vorteile des Netzwerks der Olympic Cities, wie zum Beispiel "ein besseres Leben für künftige Generationen durch die Übertragung von Olympischen Werten und Idealen zu schaffen", blieben ungenutzt. Und das, obwohl das IOC als strategischer Partner auftritt.

Im Jahr 2009 schien es jedoch opportun, der UMVO beizutreten. Schließlich wollte München mit den Winterspielen 2018 sein olympisches Erbe auffrischen und erweitern. Als das IOC aber die Ausrichterstadt Pyeongchang in Südkorea damit bedachte und dann auch noch die Bürger eine weitere Bewerbung für 2022 verhinderten, war wieder Schluss mit dem Netzwerk der olympischen Ausrichter. Die Stadt entschied 2014, aus dem Verbund wieder auszuscheiden. Wie Berlin und Garmisch-Partenkirchen mochte München nichts mehr mit der UMVO zu tun haben. Nun aber ist bei der Olympiapark GmbH wieder Lust aufgekommen, doch mitzumachen im Kreise derer, die das IOC einmal als Veranstalter erwählt hatte. Schließlich könnten die anderen Ausrichter bei der Planung und Konzeption des geplanten Museums im Olympiapark helfen. Und das IOC ein paar Exponate rausrücken, wo man doch jetzt wieder dabei ist in der Familie.

Finanzieller Schaden ist in jedem Fall nicht zu fürchten. Die Mitgliedschaft kostet 5000 Euro im Jahr.

© SZ vom 04.07.2017 / heff - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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