Millionenbeute:An serbischer Grenze gestoppt

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Geldtransporter-Fahrer war zu Fuß auf dem Weg in die Heimat

Von Dominik Hutter, München

Der von der Münchner Polizei gesuchte Geldtransporter-Fahrer Rijad K. ist am Freitagabend an der ungarisch-serbischen Grenze festgenommen worden. Der 26-jährige Serbe, der offenbar auf der Flucht in seine Heimat war, wird beschuldigt, am Donnerstag mehr als eine Million Euro aus seinem Werttransporter gestohlen zu haben, mit dem er nach dem Aussteigen zweier Kollegen abgehauen war. Ob er Teile der Beute bei sich hatte, ob er in Begleitung war und mit welchem Fahrzeug er dorthin gekommen war, konnte eine Sprecherin des Bundeskriminalamts am Sonntag noch nicht sagen.

Der Mitarbeiter der Sicherheitsfirma Prosegur hat nach Polizeiangaben am Freitag gegen 16.30 Uhr versucht, zu Fuß den Grenzübergang Bacsalmas zu überqueren, wo er von den ungarischen Behörden gestoppt wurde. Die Zollstelle befindet sich etwa 60 Kilometer südwestlich der südungarischen Großstadt Szeged, sie liegt abseits der großen Magistralen an einer zweispurigen Landstraße. Die nächste größere serbische Stadt, Subotica, ist etwa 20 Kilometer entfernt.

Der einschlägig polizeibekannte Leiharbeiter Rijad K. war am Donnerstag vergangener Woche mit zwei Kollegen unterwegs gewesen, die er an einer Bäckerei in der Blumenauer Straße aussteigen ließ, von wo aus sie in eine Bankfiliale gingen. Als die beiden Prosegur-Mitarbeiter zurückkamen, war der Geldtransporter weg. Den Ermittlungen zufolge soll der serbische Fahrer das mit einem GPS-Sender ausgestattete und daher leicht zu ortende Lieferauto nur einige hundert Meter zu einem Parkplatz gefahren haben. Dann lud er offenbar die Beute aus und verschwand. Zeugen berichten über einen oder mehrere Komplizen - dazu will die Polizei bislang allerdings keine Auskünfte geben. Die Polizei suchte vergebens mit einer Einsatzhundertschaft, einem Hubschrauber und einem Spürhund nach dem 26-Jährigen, der in Dachau lebte und dem bereits mehrere Diebstähle und Körperverletzungen vorgeworfen werden.

© SZ vom 28.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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