Die Mordkommission ermittelt gegen eine 39-Jährige, die am vergangenen Dienstag in Giesing auf offener Straße mit einem Messer auf einen Mann eingestochen haben soll. Der Fall war zunächst als gefährliche Körperverletzung angesehen worden. Am Freitag beantragte die Staatsanwaltschaft am Landgericht München I jedoch Haftbefehl wegen versuchten Mordes gegen die Türkin, die seither in Untersuchungshaft sitzt.
Sie war am Dienstag gegen 20.45 Uhr mit ihrem 49-jährigen Ehemann in der Chiemgaustraße 120 vor dem dortigen Männerwohnheim erschienen und verlangte, einen 53-jährigen Deutschen zu sprechen. Als der Mann auf die Straße kam, wurde er von dem Paar unvermittelt angegriffen. Zunächst schlug der Türke auf ihn ein. Als der Attackierte flüchten wollte, rannte ihm die Frau hinterher und rammte ihm ein Messer in den Rücken. Der Mann konnte sich trotz seiner Stichverletzung zurück ins Haus retten, der Pförtner des Wohnheims hinderte das Ehepaar an der weiteren Verfolgung. Die beiden flüchteten anschließend vom Tatort, konnten aber kurz darauf von der Polizei in ihrer Wohnung in Ramersdorf festgenommen werden. Gegen den Ehemann der mutmaßlichen Messerstecherin wird wegen gefährlicher Köpferverletzung ermittelt, er ist nicht in Haft. Das 53-jährige Opfer musste zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden. Nach einer ambulanten Versorgung seiner Wunde verließ er die Klinik wieder.
Die Ermittlungen der Polizei zum Hintergrund des Streits dauern an. Alle Beteiligten der Auseinandersetzung sind wegen Gewalt- oder Drogendelikten polizeibekannt. chro