Haft für 18-Jährigen wegen Mordversuchs

Wegen einer Messerattacke auf einen Wohnwagenbesitzer ist ein 18-Jähriger zu einer Jugendstrafe von fünf Jahren und drei Monaten verurteilt worden. Die Jugendkammer am Landgericht München I sprach den zuletzt wohnsitzlosen Heranwachsenden wegen versuchten Mordes und versuchten Diebstahls schuldig. Er hatte in der Nacht zum 16. Mai 2015 einen in Moosach am Straßenrand abgestellten Campinganhänger geknackt, um einer Freundin zu imponieren. Der Besitzer schlief allerdings in dem Anhänger und erwachte, als der Angeklagte durch ein Fenster griff und ihm dabei an den Kopf fasste. Der 18-Jährige flüchtete danach zu Fuß zum Olympia-Einkaufszentrum, wo er zuvor mit Freunden gefeiert und sich betrunken hatte. Der 55-jährige Wohnwagenbesitzer verfolgte ihn mit einem Elektrorad. Als sich die beiden schließlich gegenüberstanden, zog der junge Mann ein Messer und stach auf sein Gegenüber ein. Das Opfer erlitt eine lebensgefährliche Öffnung der Lunge. Vor Gericht räumte der Täter die Stiche ein: Er habe sich bedroht gefühlt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.