Mehr Mittelalter:Hauen und Stechen auf der Amperwiese

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Einen historischen Markt gibt es in Fürstenfeldbruck schon lange, nun sollen erstmals auch Ritterspiele stattfinden

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Fürstenfeld wandelt auf den Spuren Kaltenbergs. Drei Tage lang wird im Veranstaltungsforum gelebt, gekämpft und gefeiert wie anno dazumal: Von Freitag, 8. September, bis Sonntag, 10. September, steigt die erste Auflage der Fürstenfelder Ritterspiele. Vor gut 20 Jahren gab es in Bruck den ersten Mittelaltermarkt. Die Veranstalter von "Kramer Zunft und Kurtzweyl" aus Stadthagen bei Hannover wurden in den Folgejahren zunehmend routinierter, das bunte Treiben erstreckte sich bald schon auf die Wiesen vor und hinter dem Veranstaltungsforum. Alles schön und gut. Fürstenfeld-Chef Norbert Leinweber will jetzt aber mal etwas Neues wagen und dem Volk nicht nur Brot, sondern auch Spiele bieten. Das Fürstenfelder Ritterspektakel nimmt sich das Kaltenberger Spektakel zwar zum Vorbild, bleibt selbst aber auf dem Teppich: Das Mittelalterlager ist ein paar Nummern kleiner und erstreckt sich nur auf einem Zehntel der Fläche des Originals, konsequenterweise ist aber auch der Eintrittspreis günstiger. Dem Vernehmen nach bleibt auch Heinrich Prinz von Bayern, Chef des Kaltenberger Ritterturniers, ganz cool und sieht im Fürstenfelder Pendant eher eine Bereicherung und eine Werbung fürs Mittelalterliche denn eine Konkurrenz.

Erwartet werden auf der Amperwiese nicht nur bis zu 10 000 Besucher, sondern vor allem Minnesänger, Gaukler, Komödianten, Handwerker, Spielleute und Taschendiebe. Altertümliche Musik lockt an die große Bühne, und für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt: In Steinbacköfen wird frisches Brot gebacken, an Buden und Ständen wird Bier, Wein, Wildschweinbraten und Ochs vom Spieß gereicht. Im Ritterlager erleben Besucher Minne und Tanz, mittelalterliche Massagen, es werden Ritter geschlagen und Schaukämpfe geführt. Für die Kleinen gibt es ein Kinder-Ritterturnier. Wem dies alles zu feudal erscheint, der kann das mittelalterliche Badehaus samt seinen beiden mit duftendem Kräuterwasser gefüllten Badezubern besuchen.

Höhepunkt ist das Ritterturnier, das erstmals am Freitag von 19 Uhr an zu sehen ist und am Samstag um 14 und 18 Uhr sowie am Sonntag um 13 und 17 Uhr wiederholt wird. Am Freitag treten "Die Ritter der finsteren Nacht" im Fackelschein auf. Wie die Kämpfe ablaufen, lässt sich kaum vorhersagen bei all den Rittern in eisernen Rüstungen. Das Ende schon eher: Mag es auch ein wenig dauern, bis der heimtückische Schwarze Ritter niedergerungen ist, so wird er doch niemals seiner gerechten Strafe entkommen. Das Gute wird noch vor der Rückkehr in die Neuzeit siegen - versprochen! Für die Stunts zuständig sind die Profis von Nicki Pfeifers Excalibur Horse Shows. In Bad Bentheim sowie im dänischen Sonderborg haben sie bereits hinlänglich Erfahrung mit Ritterturnieren gesammelt.

Eintrittskarten online unter www.horse-shows.de oder beim Fürstenfelder Kartenservice. Tickets für den Freitag kosten 13 Euro, für Samstag und Sonntag jeweils 10 Euro, Kinder von 4 bis 16 Jahren 6 Euro. An der Abendkasse sind die Tickets jeweils zwei Euro teurer als im Vorverkauf.

© SZ vom 21.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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