Max-Weber-Platz:Sperrgebiet

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Eine Baustelle am Max-Weber-Platz legt den Verkehr lahm. Das ärgert nicht nur Autofahrer, auch viele Anwohner und Ladenbesitzer sind genervt.

Hendrik Maaßen

Justus ist wohl der Einzige, der in der Mittagssonne an der Baustelle am Max- Weber-Platz Spaß hat. Der Zweijährige steht, von seiner Mutter an der Hand gehalten, auf der Absperrung und beobachtet mit staunendem Blick die Großbaustelle mit Bagger, Betonmischer und Bauarbeitern.Die Baumaschinen kannte Justus bisher nur aus dem Bilderbuch. Anwohner, Einzelhändler und Berufstätige können sich allerdings nicht ganz so für die Arbeiten begeistern.

Am Max-Weber-Platz wird gebaut. Die Tram-Gleise werden während der Sommerferien erneuert. (Foto: Foto: Rumpf)

Denn wer zu Stoßzeiten von Osten aus in die Innenstadt will oder dort unterwegs ist, muss sich momentan in Geduld üben - oder mit dem Fahrrad fahren. Seit vergangener Woche ist der Max-Weber-Platz gesperrt und die Asphaltdecke aufgerissen.

Hier wird noch bis zum 14. September die komplette Gleiskreuzung der Tram erneuert. Auch Teile der Max-Planck-Straße und der Inneren Wiener Straße sind gesperrt, was den Verkehr weiter behindert. Nur von der Einsteinstraße aus können Verkehrsteilnehmer noch nach rechts in die Ismaninger Straße abbiegen.

Probleme für Ladenbesitzer

Doch die Bauarbeiten betreffen nicht nur die Autofahrer: "Natürlich haben wir weniger Kunden und weniger Umsatz durch die Baustelle", berichten die Einzelhändler am Platz. Erbost seien sie aber nicht, denn sie hätten sich darauf einstellen können und hätten prinzipiell Verständnis für nötige Bauarbeiten. "Während der Sommerferien ist sowieso immer etwas weniger los", sagt Liliane Schuster, Leiterin des Cafés am Max-Weber-Platz. Sind also die Sommerferien der beste Zeitpunkt für eine Vollsperrung wie diese?

Baustellenkoordinator Richard Bartl rechnet für August und September mit 15 Prozent weniger Verkehrsaufkommen.Heiner Model, Inhaber des Fotogeschäfts direkt an der Kreuzung, hat im Gegensatz zu den Cafés mit Laufkundschaft aus den umliegenden Büros mehr Probleme mit der Vollsperrung: "Die Menschen kommen noch schlechter als sonst zum Laden. Die ganze Gegend ist mit Baustellen und Sperrungen regelrecht dicht gemacht worden. Von den Parkplätzen mal ganz abgesehen." Models Beschreibung fasst Münchens aktuelle Baustellenlage gut zusammen, denn auch am Isartor und auf der Ismaninger Straße wird gebaut.

Einziger Trost für Anwohnerin Annette Lödinger ist die Aussicht auf die versprochenen leiseren Tramschienen. "Das wäre eine wirkliche Verbesserung." Denn ansonsten sei von der höheren Lebensqualität in den Sommerferien durch weniger Verkehr und mehr Parkplätze in diesem Jahr definitiv nichts zu spüren gewesen. Die Verkehrsanbindung vom Max-Weber-Platz zum Effnerplatz übernimmt der Ersatzbus 118 für die sonst verkehrende Tram Linie 18. Die 19er zum Maxmonument fährt derzeit nicht.

© SZ vom 22.08.2009 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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