Marriage Week:Eine Woche im Zeichen der Liebe

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Candle-Light-Dinner, gemeinsames Popcorn-Knabbern, Krisen-Training: Eine Themenwoche widmet sich der Frage, wie man eine Ehe verschönern kann.

N. Pensold

Es war Mitte der neunziger Jahre, als Richard Kane mit seiner Frau an der Kasse eines Baumarktes stand und sich eine Frage stellte: Warum investieren Menschen mehr Zeit darin, ihre Häuser zu verschönern, als dafür, ihre Beziehungen zu gestalten?

Miteinander zu reden und gemeinsame Erlebnisse zu teilen: Die Marriage Week soll Ehepaaren helfen, ihre Beziehung zu stärken. (Foto: Foto: ddp)

Eine Idee war geboren, und der britische Unternehmer Kane wurde zum Gründer der "Marriage-Week", einer Woche, die sich ganz der Ehe widmet. Seit 1996 ist sie ein großer Erfolg in England - sogar der ehemalige Premierminister Tony Blair war bereits Schirmherr. Mittlerweile hat sich die Idee als Exportschlager in Ländern wie der Schweiz und der Tschechischen Republik erwiesen.

In diesem Jahr fällt in Deutschland der Startschuss für acht Tage im Zeichen von Liebe und Partnerschaft. München ist eine von insgesamt 80 Städten, die vom Samstag, 7. Februar, bis zum Valentinstag am 14. Februar zahlreiche und unterschiedliche Veranstaltungen für Paare bieten.

100 Paare im Kerzenschein

"Wir möchten die Ehen stärken, Paaren in der Krise helfen und den Menschen Mut machen, sich verbindlich aufeinander einzulassen", schildert Pressesprecherin Andrea Fleming eines der Ziele der Themenwoche.

Um das zu erreichen, sollen Veranstaltungen verschiedenster Art Gelegenheit bieten, über die Ehe zu sprechen, an ihr zu arbeiten oder sie einfach nur noch einmal zu feiern. Egal, ob beim Popcorn-Knabbern während des Kinofilms "Kirschblüten-Hanami" von Doris Dörrie, bei einem Gottesdienst für Ehepaare in der Matthäuskirche oder bei einer von vielen thematischen Nachmittags- und Abendveranstaltungen.

"Es tut einfach gut, miteinander zu reden und gemeinsame Erlebnisse zu teilen", sagt Arnulf Rausch, der mit seiner Frau Mariette gleich an mehreren der Events teilnehmen möchte. Unter anderem haben sie sich einen Tisch im Hofbräukeller reserviert, wo sich 100 Paare zu einem romantischen Candle-Light-Dinner zusammenfinden werden.

28 Jahre nach ihrer Hochzeit wissen die Rauschs, worauf es bei einer funktionierenden Partnerschaft ankommt. "Die Ehe ist wie ein Basislager. Man muss es einrichten und pflegen, dann kann man auch viele Gipfel erklimmen", erklärt der Vater von drei Kindern. An den vielfältigen Aktionen, die von Vertretern aus Wirtschaft, Kirche und Kultur initiiert werden, nehmen die beiden aber nicht nur teil, um Zeit für sich selbst zu haben. Für die Eheleute ist es ebenso wichtig, mit anderen Paaren ins Gespräch zu kommen und Erfahrungen auszutauschen. "Es ist wichtig, solche Möglichkeiten zu ergreifen. Die Marriage-Week ist eine gute Idee."

Fleming ist bereits vor Beginn sehr zufrieden mit dem "ersten Probelauf" der Marriage-Week: "Wir sind überrascht, wie groß das Echo ist." Der Kontakt zu vielen Netzwerken, die sich im Bereich der Familienarbeit engagieren, spiele hier wohl eine Hauptrolle. Für das Projekt lassen sich aber auch Prominente begeistern. ZDF-Intendant Markus Schächter übernahm die Schirmherrschaft, da die Themenwoche endlich wieder das Gelingen der Ehe in den Fokus rücke. Nadine Pensold

Informationen zum Programm der Münchner Marriage-Week im Internet unter www.marriage-week.de

© SZ vom 7. Februar 2009/pfau - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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