Machbarkeitsstudie:Mehr Vorträge für die Stadt

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Laut einer Untersuchung braucht München ein neues Kongresszentrum

Bekommt München neben einem neuen Konzertsaal bald auch noch ein neues Kongress- und Veranstaltungszentrum? Experten haben keine Zweifel am Bedarf, bis zum Sommer soll nun auch eine Machbarkeitsstudie vorliegen. Am Dienstag werden erste Ergebnisse im Wirtschaftsausschuss des Stadtrats vorgestellt.

Dabei wirkt der Kongresskalender, der auf dem Münchner Stadtportal im Internet steht, eher überschaubar. 15 Tagungen sind dort für dieses Jahr eingetragen, vom Hispanistentag an der Ludwig-Maximilians-Universität bis zum Deutschen Luft- und Raumfahrtkongress im Forschungszentrum Garching. Hinzu kommen natürlich jede Menge Veranstaltungen in Hotels, eine Vielzahl an Fachtagungen, Konferenzen. Eine Analyse hat nun ergeben, dass in München noch mehr Potenzial für Symposien steckt. Laut einer Studie über die zukünftige strategische Ausrichtung der Kongresswirtschaft in München müssen bislang pro Jahr 4600 Kongresse beziehungsweise Tagungen mit insgesamt mehr als 1,5 Millionen Teilnehmern abgesagt werden. Die Absagen ergeben sich den Untersuchungen zufolge aus Kapazitätsengpässen - dies gelte für Tagungsräume wie Hotels. Die derzeit sehr hohe Auslastung der Kongressräume ermögliche es nicht, "die hohe Anzahl an Nachfragen für Veranstaltungsmöglichkeiten zu bedienen", heißt es. Einer Möglichkeit, Veranstaltungen in die Nebensaison zu verschieben und somit Platz für weitere Kongresse zu schaffen, werden keine realistischen Erfolgschancen eingeräumt.

Untersucht wurden drei mögliche Szenarien. Wird nichts unternommen, bleibt für München nur das generelle Marktwachstum im Kongressbereich, der Netto-Umsatzanstieg wird auf 10,6 Millionen Euro prognostiziert. Baut man eine kleine Veranstaltungshalle mit einer Ausstellungsfläche von bis zu tausend Quadratmetern, würde das zu zusätzlichen Einnahmen von rund 2,5 Millionen Euro führen - die Kapazitätsengpässe in München könnten damit aber nicht kompensiert werden, heißt es in der Studie. Bleibt das dritte Szenario: der Neubau eines Veranstaltungszentrums mit mehr als 1000 Quadratmeter - also in etwa doppelt so groß wie die Muffathalle. Damit könnte man zusätzlich zum organischen Wachstum Nettoumsätze jährlich in Höhe von etwa 10,6 Millionen Euro erwirtschaften. Für diese Option hat die Tourismuskommission im September 2016 eine Machbarkeitsstudie beschlossen. Bis Juni dieses Jahres sollen die Ergebnisse vorliegen.

© SZ vom 16.01.2017 / mbr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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