Der Odeonsplatz in Luthers Hand

Einen Stand für den Kircheneintritt gab es auch, gleich neben einem kostenlosen Fahrrad-Check. Letzterer allerdings war deutlich besser frequentiert. Leicht hatten es seinerzeit auch die ersten Protestanten in München nicht. Am Donnerstagabend eröffnete die evangelische Kirche ihr Fest zum Reformationsjubiläum "Luther 2017" - anfangs noch bei schönem Wetter - auf dem Odeonsplatz mit dem Dekanatsposaunenchor. Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler hielt ihre Rede verkleidet als Katharina von Bora in Versen. Mit Blick auf den interreligiösen Dialog mit den Muslimen reimte sie: "Wir wollen miteinander leben und beiderseits am Frieden kleben." Auf dem mit mehreren Lutherstatuen dekorierten und gut belebten Platz präsentierten sich evangelische Einrichtungen. Zum Politpopstar wurde der Reformator durch den Siebdruck seines Konterfeis auf Taschen und dem Schriftzug "Viva la Reformation". Luther-Playmobilfiguren gewann, wer Quizfragen richtig beantwortete. Wer wollte, konnte eigene Thesen an eine Kirchentüre schlagen. Und ein eigenes Bier hat Luther zum Jubiläum auch bekommen. Wenn das den Münchner nicht bekehrt, dann ist ihm nicht zu helfen.