Wohnungsbau:Landrat setzt auf Kirchengrund

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Auch Freistaat und Bund sind bei sozialem Wohnungsbau gefragt

Von Stefan Galler, Landkreis

Bei der Suche nach geeigneten Grundstücken für den Wohnungsbau im Landkreis München will Landrat Christoph Göbel (CSU) künftig die Kirchen mit ins Boot holen. Das sagte er bei einer Sitzung des Sozialausschusses des Kreistags. "Das ist nicht ganz banal", so Göbel wörtlich: "Oftmals sind Kirchengemeinden oder Stiftungen Eigentümer von Grundstücken." Der Landrat rechnet offenbar damit, dass die Erzdiözese, die evangelische Kirche oder auch freie Träger wie die Caritas ihrem sozialen Auftrag entsprechend mit dem Landkreis kooperieren, schließlich soll die von den Kreispolitikern beschlossene Wohnraumförderung nicht zuletzt Geringverdienern zugute kommen. Die Kreisräte hatten im Oktober 2015 entschieden, die Schaffung von günstigem Wohnraum fünf Jahre lang mit jeweils fünf Millionen Euro zu fördern.

Die Suche nach geeigneten Grundstücken verläuft unterdessen offenbar schleppend. Zuletzt hatte sich Göbel mit Vertretern des Bauamts, der Abteilung Soziales im Landratsamt sowie Ulrich Bittner, dem Geschäftsführer der Baugesellschaft München-Land, getroffen. Man vereinbarte, mit den Kirchen Kontakt aufzunehmen sowie mit der Bundesanstalt für Immobilien (Bima) und mit der Immobilien Freistaat Bayern, die Grundstücke und Immobilien verwaltet, die dem Land gehören. Inwiefern hier etwas Zählbares herauskommt, wird sich zeigen. Der Landrat klingt skeptisch: "Es gibt nicht so viele Flächen, die Bund oder Land gehören. Oftmals steht die jeweilige Regionalplanung einer Sozialwohnraumplanung entgegen. Wir müssen die Schnittmenge der Grundstücke ermitteln, über die es sich zu sprechen lohnt."

Ein weiterer Ansatzpunkt seien Grundstücke der Bayerischen Staatsforsten. "Dabei geht es nicht ums Abholzen", so Göbel. Betroffen seien Objekte innerhalb der Ortschaften, etwa frühere Verwaltungsgebäude. "Wir schieben an vielen verzweigten Stellen an und hoffen, dass da und dort Projekte entstehen."

© SZ vom 08.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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