Wintersport im Landkreis:Eislaufen, Langlaufen, Schaulaufen

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Auf der Golf-Range in Kirchstockach können Langläufer auf einer gespurten Loipe trainieren. (Foto: Claus Schunk)

Gaudi im Schnee

Von Iris Hilberth

Januar ist Wintersportzeit. Und wer sich nicht unbedingt dem alpinen Skifahren verschrieben hat, womöglich auch davor zurückschreckt, sich in den Wochenendstau Richtung Berge zu stellen oder wahnwitzig früh aufzustehen, der kann sogar im Landkreis München sportlich unterwegs sein. Neben Eislaufen in Ottobrunn, was ja nicht von den Niederschlagsmengen abhängt und fast immer geht, locken diverse Rodel- und Schlittenberge in vielen Gemeinden mit viel Gaudi im Schnee. Und auch die Loipen sind endlich wieder gespurt.

Skilanglaufen kann man ganz traditionell südlich von Deisenhofen. Die dortige Langlaufstrecke gibt es schon lange, galt das Gleißental doch früher sogar als Wintersportregion für die Münchner. Einst war hier der Skiclub Deisenhofen beheimatet, der dann 1956 in die Sektion Gleißental des Deutschen Alpenvereins (DAV) übergegangen ist. Die ist auch zuständig für die Spur im Schnee für die Freunde nordischen Skisports. Start ist am südlichen Ende der Sauerlacher Straße, wo der Asphalt aufhört. Die Loipe führt dann entlang der Bahnstrecke bis nach Sauerlach und über das Feld zurück. Peter Niedermeier, der DAV-Vorsitzende der Sektion, schätzt eine Runde auf etwa sechs Kilometer. Dass schön gespurt ist, verdanke der Verein dem mittlerweile 80-jährigen Willi Müller, sagt er, der sei ehrenamtlich mit seiner Schneekatze für die DAV-Sektion im Einsatz. Die Loipe werde gut angenommen, so Niedermeier, am Wochenende seien sicherlich 50 Leute hier unterwegs. Ärgerlich sei nur, dass mache Spaziergänger oder auch Reiter, respektive ihre Pferde, immer mal wieder die Spur zertrampelten.

Seit dem Winter 2005 kann man in Höhenkirchen-Siegertsbrunn die Langlaufski unterschnallen, wenn genug Schnee gefallen ist. Damals hat die Gemeinde gemeinsam mit Brunnthal ein Loipengerät angeschafft, um die Langläufer in die Spur zu bringen. Anlass war damals das als Motto der Gemeinde ausgerufene "Gesundheitsjahr". Mittlerweile gibt es drei Ehrenamtliche, die spuren, sobald genügend Schnee liegt. Was ursprünglich vor allem für die eigenen Bürger gedacht war, hat sich inzwischen bis zum Tegernsee und zum Ammersee herumgesprochen. "Wenn es geschneit hat, kommen die ersten Anrufe, ob schon gespurt ist", sagt Christina Lorenz von der Gemeindeverwaltung. Auch die Münchner kämen gerne zum Langlaufen nach Höhenkirchen-Siegertsbrunn, denn die Loipe beginnt direkt am S-Bahnhof. Der Loipenplan wurde am Donnerstag noch einmal überarbeitet, weil aufgrund des Tauwetters die Route etwas geändert werden musste. Er kann mittlerweile wieder auf der Webseite der Gemeinde aufgerufen werden. Im benachbarten Brunnthal können Langläufer ihren Sport wieder auf dem Golfplatz ausüben. Auf den beiden Golfplätzen Brunnthal und Kirchstockach wurde eine 2,7 Kilometer lange Loipe gespurt.

Auch im malerischen Isartal kann jetzt wieder trainiert werden. Dort sind die Altschützen zuständig für das Spuren. Seit mehr als 20 Jahren bereiten sie den Wintersportlern das Feld. Ursprünglich wurde dort sogar mal Biathlon betrieben. Mit dem Motorschlitten spuren Kurt Stiesberg, Manfred Neufeld und Josef Stocker die knapp acht Kilometer lange "klassische Spur". Als Einstiegspunkte eignen sich die katholische Pfarrkirche in Norden, der Aldi im Süden sowie Buchenhain hinter dem Bahnübergang Schulweg.

© SZ vom 19.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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