Walzer und Symphonien:Bald regiert der Dreivierteltakt

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Auf diversen Neujahrskonzerten wird der Jahreswechsel gefeiert

Von Udo Watter, Landkreis

Klar, im Moment können sich die Ohren kaum retten vor lauter süßem Glockengebimmel, Andachtsjodlern, Weihnachtsoratorien oder Liedern über rotnasige Rentiere namens Rudolf. Da der Mensch aber vermutlich das einzige Wesen ist, das bewusst an die Zukunft zu denken vermag, weiß er: Bald ist die Hegemonie der besinnlichen Klänge und Santa-Claus-Songs vorbei und der Dreivierteltakt regiert wieder den Landkreis. Die Zeit der Neujahrskonzerte bricht an.

In Grünwald gibt es eine derartige Veranstaltung zum ersten Mal seit 2013. Am 14. Januar wird das Kammerorchester der Münchner Philharmoniker mit seinem charismatischen Leiter Lorenz Nasturica-Herschcowici im August-Everding-Saal das neue Jahr mit Werken aus der Wiener Walzerschmiede um Johann Strauss Vater und Sohn sowie anderen Klassikern à la Georges Bizet und Franz Lehár einläuten. Weitere Protagonisten des Abends sind die Mezzosopranistin Cornelia Lanz, der Tenor Manolito Mario Franz sowie Christoph Well, der nicht nur als ehemaliges Mitglied der Biermösl-Blosn bekannt ist, sondern Solotrompeter bei den Münchner Philharmonikern unter Sergiu Celebidache war. Er hatte schon 2013 beim ersten Neujahrskonzert in Grünwald seine virtuose Klasse (unter anderem an der Harfe) bewiesen, blieb aber auch als Moderator ob seiner launigen Sprüche im Gedächtnis: So kündigte er dem Publikum die Zugabe besonders charmant an: "Danke, dass'ds herbewegt habts euern... - sonst reimt sich leider nichts auf Radetzky-Marsch." Karten für das Grünwalder Neujahrskonzert, das am Sonntagvormittag stattfindet (Beginn: 11 Uhr), gibt es seit Ende dieser Woche im Vorverkauf bei der Buchhandlung Horn (Telefon 089/641 04 71) in der Schlossstraße 14.

Auf dem gegenüberliegenden Isarhochufer beginnt das beschwingte Entree ins Jahr 2018 bereits am Freitag, 5. Januar. Die Ungarische Kammerphilharmonie unter der Leitung von Antal Barnás widmet im Pullacher Bürgerhaus ihr Programm den Kompositionen und Arien von Rossini, Puccini, Donizetti und Verdi sowie Duetten, Walzern und Liedern von Franz Lehár, Johann Strauß (Vater und Sohn) und anderen. Karten im Vorverkauf gibt es über www.reservix.de. Im Taufkirchner Kultur- und Kongresszentrum steht kein Neujahrskonzert an, dafür gibt es am Sonntag, 31. Dezember, von 19 Uhr an eine Silvestergala mit der Band Blue Moon Orchestra - Tanz, Musik, und ein Buffet warten auf die Gäste ( www.kulturzentrum-taufkirchen.de.

Auch im nördlichen Landkreis wird der Jahreswechsel musikalisch zelebriert. Das Garchinger Bürgerhaus ist ja noch bis Ende Januar geschlossen, aber in Unterschleißheim spielen die Münchner Symphoniker am Samstag, 6. Januar. Auf ihrem Programm beim Neujahrskonzert im Bürgerhaus (Beginn: 20 Uhr) stehen Werke von Fritz Kreisler, Mendelssohn-Bartholdy, Reger, Lehár und natürlich ebenfalls Johann Strauß (Karten auf www.forum-unterschleissheim.de).

In Unterföhring sind Solisten der Münchner Philharmoniker zu Gast, unter ihnen die beiden Konzertmeister Sreten Krstic und Odette Couch, der Soloflötist Michael Martin Kofler oder der Solotrompeter Guido Segers. Die "Philharmonischen Solisten" präsentieren am Sonntag, 28. Januar, im Bürgerhaus (19 Uhr) Werke von Vivaldi, Mozart, Rossini, Bellini und anderen. Karten gibt es über www.unterfoehring.de. Die Glanzzeit der Walzerseligkeit neigt sich da freilich schon ihrem Ende zu.

© SZ vom 16.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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