Verweilen:Unterhachinger Zeitreise

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Die Ausstellung zur Geschichte von Sankt Korbinian lockt viele Besucher ins Unterhachinger Rathausfoyer. (Foto: Claus Schunk)

Ausstellung im Rathaus beleuchtet 700 Jahre St. Korbinian

Von Michael Morosow, Unterhaching

Wer in diesen Tagen für einen Behördengang das Unterhachinger Rathaus betritt, sollte ein Zeitpolster mitbringen. Nicht dass er sich in einer lange Warteschlange einreihen müsste. Vielmehr lockt eine recht interessante Ausstellung im Foyer zum längeren Verweilen. Sie dokumentiert die 700-jährige Geschichte der Unterhachinger Dorfkirche St. Korbinian und deren Auswirkungen auf das Gemeindeleben mit zahlreichen Bildern und Dokumenten. Von den politischen und religiösen Verhältnissen in der Gemeinde vor 1315 bis zum heutigen Gemeindeleben kann der Besucher eine Zeitreise durch die durchaus spannende Geschichte der ältesten Dorfkirche der Gemeinde unternehmen. Er wird der "Kirche als Absicherung fürs Jenseits und Diesseits" begegnen, ebenso der einst bis weit über die Gemeindegrenzen bekannten Wallfahrt zum Gnadenbild "Heiliger Wandel" und nicht zuletzt dem berühmten "Hachinger Kripperl."

"Die Resonanz ist groß", berichtet Rathaussprecher Simon Hötzl. Viele Bürger verbänden den Parteiverkehr mit einem Gang durch die Ausstellung. Und das, obwohl ein Großteil der Schautafeln und historischen Requisiten im Sommer 2015 bereits im Heimatmuseum zu sehen und auf großes Interesse gestoßen war. Aufgrund der ungebrochen großen Nachfrage habe man beschlossen, die Ausstellung nicht wie ursprünglich beabsichtigt Mitte Januar wieder abzubauen, sondern den ganzen Monat über stehen zu lassen, sagte Hötzl. "Dann hat sich Arbeit gelohnt", freute sich Hauptinitiator der Jubiläumsfeierlichkeiten Georg Neumann.

Inzwischen ist sie um eine Schautafel erweitert worden, auf der ein Bogen gespannt wird vom Sakralen zum Politischen: "Kirche und Gemeinde" lautet ihr Titel. Der Zweite Bürgermeister Alfons Hofstetter hatte Ende Dezember mit der Enthüllung der Tafel vor mehr als 50 Rathausmitarbeitern die Ausstellung eröffnet und dabei erläutert, wie sehr die Entwicklung der Ortschaft vom Wohl und Wehe der Dorfkirche abhängig war.

Mit der Ausstellung im Rathaus endet das um einen Monat verlängerte Jubiläumsjahr mit 30 großen und kleinen Veranstaltungen, die mehrere 1000 Besucher angezogen hatten. Ein informatives Begleitheft kann am Rathausempfang für neun Euro erworben werden. Der Reinerlös wird für die anstehende Kirchenrenovierung verwendet.

© SZ vom 09.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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