Verkehrsentlastung:Tunnel unter der Stadt

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Ernst Weidenbusch schlägt eine Verlängerung des Tunnels am Luise-Kiesselbach-Platz vor. (Foto: Stephan Rumpf)

CSU-Politiker Ernst Weidenbusch fordert eine neue Variante für den Autobahn-Südring.

Von Martin Mühlfenzl, Landkreis

Geht es nach Ernst Weidenbusch, könnte das Reizwort "Südring" vielleicht bald in der Versenkung verschwinden - und möglicherweise durch einen anderen Begriff ersetzt werden. "Durchstich Sendling-Westpark" könnte er möglicherweise lauten - oder auch "McGraw-Graben-Röhre". Der CSU-Landtagsabgeordnete Weidenbusch bringt eine alte Idee wieder ins Spiel, die vor allem den nördlichen Landkreis vom Verkehr entlasten und die Landschaft im Süden schützen soll: Eine Tunnellösung unter der Landeshauptstadt von der A 96 am Luise-Kiesselbach-Platz im Westen bis zum Beginn der A 995 am McGraw-Graben im Osten als Ringschluss der A 99 - ohne Südring.

Die Diskussion über den Südring durch das Isartal war im vergangenen Herbst mitten im Landtagswahlkampf wieder aufgeploppt - nicht zuletzt Weidenbusch hatte dabei immer wieder gefordert, der nördliche Landkreis müsse entlastet werden. Sein Vorschlag einer Verbindung der A 96 mit der A 995, sagt er nun, habe zudem den Vorteil, dass der landschaftlich so wertvolle Süden nicht durch einen 20 Kilometer langen Autobahnabschnitt zerstört werde. "Es ist auch nicht vertretbar, dass der Süden durch eine Trasse verschandelt wird", sagt Weidenbusch. "Außerdem ist die Variante sauteuer."

Unterstützung aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck

Eine Verbindung unter der Landeshauptstadt hindurch wäre dagegen nur etwa sieben Kilometer lang. Am Luise-Kiesselbach-Platz, sagt Weidenbusch, würden die mehr als 20 000 Fahrzeuge, die tagtäglich von Lindau, Garmisch und Stuttgart aus kommend Richtung Süden drängen, abgefangen und durch das neue Verbindungsstück Richtung McGraw-Graben geleitet. "Und das ganze ohne Auf- und Abfahrten auf der gesamten Länge", sagt Weidenbusch. "Dann läuft der Verkehr auch wirklich." Vor allem der ohnehin schon bestehende Tunnel des Mittleren Rings am Luise-Kiesselbach-Platz biete sich für eine Verlängerung an, sagt Weidenbusch, "weil er so tief liegt".

Unterstützung erhält der Haarer CSU-Politiker aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck. Der Landtagsabgeordnete Hans Friedl von den Freien Wählern sagt, Weidenbuschs Vorstoß könnte "den Durchbruch und die große Entlastung für den Norden und den Osten der Landeshauptstadt wie aber auch den südlichen Teil Münchens bringen". Auch Kommunen wie die Große Kreisstadt Germering im Westen von München leiden laut Friedl unter einer enormen Verkehrsbelastung. Der Südring müsse jetzt auf die "Überholspur" gebracht werden.

© SZ vom 25.01.2019 / müh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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