Zum ersten Mal seit 20 Jahren steigen die Abwassergebühren in Unterschleißheim wieder - um acht Cent. Mit der Erhöhung auf 1,28 Euro je Kubikmeter Abwasser erreicht der Abwasserzweckverband für Eching, Neufahrn und Unterschleißheim aber immer noch nicht das Gebührenlevel von 1996, als 1,30 Euro berechnet wurden. Der bayernweite Schnitt der Kanalgebühren liegt bei 1,80 Euro. Die Erhöhung, die einstimmig beschlossen wurde, bedeutet für eine vierköpfige Familie mit Durchschnittsverbrauch 9,60 Euro Mehrkosten im Jahr.
Trotz 20,6 Millionen Euro Investitionen in eine Kläranlagenerweiterung 2014 und knapp zwei Millionen Euro in eine neue solare Klärschlammtrocknung heuer ist der Verband schuldenfrei und beide Projekte sind abbezahlt. "Die Finanzlage kann kein Wässerchen trüben", sagte der Verbandsvorsitzende, Unterschleißheims Bürgermeister Christoph Böck, bei der Jahresabschlussfeier. Der Verbandshaushalt für 2016 mit einem Volumen von 7,6 Millionen Euro wurde einstimmig verabschiedet. Neben der neuen Trockenanlage, mit der das Klärschlammaufkommen um die Hälfte reduziert werden soll, war heuer der Anschluss von Dietersheim an die Kläranlage Grüneck das größte Projekt. Bisher hatte der Echinger Gemeindeteil sein Abwasser in die Münchner Kläranlage auf Dietersheimer Flur geleitet. Eine Kanaluntersuchung in Unterschleißheim erbrachte keinerlei gravierenden Schäden, Eingreifen sei nur mittelfristig und geringfügig nötig, berichtete Geschäftsleiter Adalbert Mader. Bis 2019 hat der Verband keine größeren Investitionen geplant. Aktuell müssen in den kommenden Monaten die Anschlüsse der geplanten Neubaugebiete in Eching und Dietersheim abgewickelt werden. Auch die Autobahnraststätte Fürholzen wird nach dem Umbau ans Kanalnetz angeschlossen, was die Autobahndirektion rund eine halbe Million Euro kosten wird. Derzeit unterhält der Abwasserzweckverband der drei Orte 250 Kilometer Kanalnetz mit 11 240 Anschlüssen.