Unterschleißheim:Von Ober- nach Unterschleißheim

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Psychotherapeutin Rebecca Riedelbauch ist als Stadträtin in Unterschleißheim ausgeschieden, damit sie die steigende Nachfrage nach Therapieplätzen bewältigen kann. (Foto: privat)

SPD-Frau Riedelbauch wird Grünen-Stadträtin im Nachbarort

Den Text ihrer Vereidigung als neue Grünen-Stadträtin in Unterschleißheim kannte Rebecca Riedelbauch schon. Bereits 2002 hat sie ihn abgelegt als Gemeinderätin in Oberschleißheim - damals für die SPD. 30 Jahre lang gab es dort keinen Gemeinderat ohne die "Riedelbäuche", wie sich die Familie selbst nennt; jetzt ist sie in Oberschleißheim aktuell nicht mehr im Rathaus vertreten, aber dafür in Unterschleißheim.

"Wir sind schon eine sehr politische Familie", sagt Rebecca Riedelbauch, die älteste Tochter. Vater Alex saß seit 1990 für die Grünen im Oberschleißheimer Ratsgremium, Mutter Marianne von 1996 bis 2016 für die SPD, der jüngere Bruder Sebastian von 2008 bis 2014 und dann wieder von 2017 bis 2020. Bei der Wahl 2002 wurde Rebecca Riedelbauch, damals 19 Jahre und kurz vor dem Abitur, ins Gremium gehäufelt. Nach zwei Jahren schied sie aus, weil sie geheiratet hatte und aus Oberschleißheim wegzog. Seit 2009 lebt sie in Unterschleißheim. Über eine Zufallsauswahl bei einer Bürgerbeteiligung kam sie dort wieder mit dem politischen Geschehen in Berührung. "Das hat meine Motivation geweckt, wieder mitzugestalten", sagt sie. Eine einstige Schulfreundin war Ortsvorsitzende der Grünen, Riedelbauch, die in Oberschleißheim zwar für die SPD kandidiert hatte, aber nicht Mitglied war, trat bei den Grünen ein. "Das ist wirklich eine tolle Gemeinschaft hier", schwärmt sie, "da hab ich das Gefühl, meine politische Heimat gefunden zu haben". Die 37-Jährige betreibt in Neufahrn eine kinder- und jugendpsychiatrische Praxis und ist mittlerweile Sprecherin des Ortsverbands, ein Amt, das sie nach der Wahl in den Stadtrat abgeben will. Dort will sie sich vor allem um Jugendthemen kümmern, so möchte sie "attraktive Plätze schaffen, wo sich Jugendliche begegnen". Auch die Gleichberechtigung sei ihr "ein großes Anliegen".

© SZ vom 09.05.2020 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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