Unterschleißheim:Stadt soll Postareal zuerst entwickeln

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Grüne und ÖDP wollen nicht auf den Umbau des Isar-Amper-Zentrums warten

Von Gudrun Passarge, Unterschleißheim

Wie geht es weiter mit dem Isar-Amper-Einkaufszentrum (IAZ) in Unterschleißheim? ÖDP-Stadträtin Jolanta Wrobel und ihr Kollege Jürgen Radtke von den Grünen befürchten, eine Einigung der zerstrittenen Eigentümer sowie ein anschließender Um- oder Neubau des Einkaufszentrums könnte sich noch "mehrere Jahre" hinziehen. Deshalb plädieren sie in einer Pressemitteilung dafür, das benachbarte Postgelände unabhängig davon zu entwickeln.

Apotheker Robert Müller, dem das Postgelände gehört, wäre über ein Signal der Stadt erfreut, wie er auf Nachfrage mitteilt. Er plant auf dem Gelände ein Ärztehaus mit einem Supermarkt im Erdgeschoss. Diese Pläne habe er auch den Parteien schon präsentiert. Er habe den Eindruck, hier gehe es nur nach dem Willen des Großinvestors Rock Capital, dem etwa 95 Prozent des Einkaufszentrums gehören. "Aber es gibt keinen Reserveplan in der Hinterhand", sagt Müller, der den jahrelangen Stillstand kritisiert.

Wrobel und Radtke sehen ein Lebensmittelgeschäft auf dem Postgelände nicht als Konkurrenz zum Edeka-Laden im IAZ, sondern als Ergänzung. "Leider hat die Stadt diese Möglichkeit jahrelang ignoriert", schreiben sie. Denn bisher beharre der Bürgermeister stets darauf, "beide Grundstücke gleichzeitig und nach einem gemeinsamen Konzept ausbauen zu lassen". Warum, das sei nicht nachvollziehbar. Auch an den Vorschlag der Grünen von 2015, am Postgelände betreutes Wohnen zu entwickeln, erinnern die beiden. Ein Weg, für den sich auch Müller offen zeigt.

Bürgermeister Christoph Böck berichtete auf Nachfrage, er rechne noch in diesem Jahr mit einer Lösung für das IAZ. Erste Gespräche mit den verbliebenen vier Eigentümern seien positiv verlaufen, weitere würden folgen, später auch mit den verbliebenen Ladenbetreibern im IAZ. Böck betonte, der Investor Rock Capital habe erneut deutlich gemacht, die Pläne für die Neugestaltung des Einkaufszentrums so schnell wie möglich verwirklichen zu wollen - und dabei die Realisierung auch selbst zu übernehmen. Böck ist es wichtig, ein Gesamtkonzept für die beiden Areale zu haben. Ob dann die einzelnen Schritte in unterschiedlichem Tempo umgesetzt werden, werde sich zeigen.

© SZ vom 17.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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