Unterschleißheim:Spar-Programm

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Neue Technik zu Schlammtrocknung macht Klärwerk effektiver

Der Abwasserzweckverband von Unterschleißheim, Eching und Neufahrn will sein gemeinsames Klärwerk in Grüneck (Landkreis Freising) optimieren: Wenn die eigenen Blockheizkraftwerke mit der Anlage zur Klärschlammtrocknung gekoppelt werden, kann Grüneck noch effektiver und ökologischer wirtschaften. Dabei wird die nicht genutzte Abwärme der zur Stromerzeugung tätigen Heizkraftwerke in die Trockenkammern geblasen. Der Verband spart sich so Entsorgungs- und Transportkosten für seinen Abfall an Klärschlamm.

Mit einer solarbetriebenen Trocknungsanlage lässt der Zweckverband seinen Klärschlamm austrocknen und verringert dadurch das Volumen. Der verbleibende Schlamm muss kostenpflichtig verbrannt werden, weil wegen seiner Schadstoffbelastung keine andere Verwertung mehr möglich ist. Die nächsten Anlagen, die diese Aufgabe anbieten, liegen bis zu 400 Kilometer weit entfernt.

Mit der neuen Trocknungsanlage können im Klärwerk Grüneck jährlich rund 1900 Tonnen Klärschlamm so eingedampft werden, dass nur mehr 700 Tonnen verbrannt werden müssen. Auf diese Weise spart sich das Unternehmen etwa 60 000 Euro Entsorgungskosten. Die nagelneue Anlage läuft erst seit neun Monaten, die ersten Betriebszahlen würden die Kalkulationen jedoch bestätigen, hieß es in der Verbandsversammlung. Nun wird sie weiter optimiert.

Die Blockheizkraftwerke auf der Anlage, die mit der eigenen Prozesswärme den Strombedarf des Klärwerks decken, vergeuden dabei jährlich rund 900 000 Kilowattstunden an Wärme, die in den Klärwerksprozessen nicht nutzbar ist. Jetzt soll diese Wärme in die Schlammtrocknung geblasen werden und dort zur Verdunstung beitragen, wenn die Solaranlage nur gering liefert. Erwartet werden so weitere 500 Tonnen Verdunstungsleistung und damit weitere Reduzierung des kostenpflichtigen Schlammabfalls.

Bei 300 000 Euro Investitionskosten für die neuen Gebläse und die Transportleitungen und jährlichem Aufwand von gut 2000 Euro soll das System 34 000 Euro per anno einsparen. Diese Bilanz überzeugte die Stadt- und Gemeinderäte der drei Kommunen, die es einstimmig billigten.

© SZ vom 15.12.2016 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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