Unterschleißheim:Seniorengerechte Stadt

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Unterschleißheims Grüne drängen auf alternative Wohnformen

Nachverdichtung, bezahlbarer Wohnraum und Grünflächen, die sowohl eine Trennung als auch eine Verbindung zu den Nachbarn darstellen. So lassen sich die Forderungen der Unterschleißheimer Grünen zum neuen Flächennutzungsplan der Stadt zusammenfassen. Die Ergebnisse eines Workshops hat Olivia Kreyling, Sprecherin des Ortsverbands, in einer Pressemitteilung zusammengefasst.

Die Grünen kritisieren gleich mehrere Punkte des aktuell diskutierten Zwischenstands zum Flächennutzungsplan. Insbesondere die 17 darin aufgeführten Gebiete zur potenziellen Neubebauung. Zwölf lägen außerhalb des derzeitigen Siedlungsgebiets, was die Grünen ablehnen. Nur beim Erdbeerfeld am Münchner Ring könne es eine Ausnahme geben. Um jedoch den dringend benötigten Wohnraum zu schaffen, empfehlen die Grünen, außer Nachverdichtung auch Gewerbegebietsflächen in Misch- und Wohngebiete umzuwidmen, "wozu sich eine Vielzahl von Flächen eignen würde". Außerdem schlägt die Partei vor, nicht nur bezahlbare Wohnungen zu bauen, sondern auch solche, die den Bedürfnissen der älteren Bewohner Unterschleißheims entsprechen. Also Mehrgenerationenhäuser, betreutes Wohnen oder einfach seniorengerechte Wohnungen. Das wäre auch eine Antwort darauf, dass nur wenige ältere Menschen derzeit bereit seien, aus ihrem "schönen Haus mit Garten" in eine kleinere, aber teurere Wohnung ohne Balkon umzuziehen.

Zugleich sieht sich die größte Kommune des Landkreises einer weiter anhaltenden Entwicklung ausgesetzt: Unterschleißheims Bevölkerungszahl wächst von Jahr zu Jahr kontinuierlich an. Im Jahr 2016 wurde erstmals die Marke von 30 000 Einwohnern geknackt. Angesichts dieses Trends denken die Kommunalpolitiker seit langem darüber nach, wie und vor allem wo neuer Wohnraum geschaffen werden kann.

Ein besonderes Augenmerk legen die Grünen in Unterschleißheim aber auch auf den Anteil an Grün- und Naherholungsflächen. Dieser dürfe nicht weiter abnehmen, schreiben sie. Deswegen unterstützten sie auch den Vorschlag des Bund Naturschutz Schleißheim, der sich für einen Moos-Haide-Park am südlichen Ortsrand stark macht. Die Grünen lassen verlauten, "das Streben nach stetem Einwohner- und Gewerbe-Wachstum" sei fragwürdig und könne zu zahlreichen negativen Folgen, zum Beispiel beim Verkehr oder beim Mietpreisniveau führen.

Die Grünen stellen fest, dass sich der Ballungsraum um München immer mehr verdichtet, während andere Regionen in Bayern entvölkert würden. Dem stellen sie ihre Forderungen nach einer Stadt entgegen, die bezahlbaren Wohnraum bietet, einen attraktiven Ortskern besitzt und auch einen Ortsrand, der den Namen tatsächlich verdient.

© SZ vom 06.03.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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