Unterschleißheim:Schutz für Buche und Co.

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Unterschleißheim weitet Verordnung auf zusätzliche Bäume aus

Von Klaus Bachhuber, Unterschleißheim

In den Unterschleißheimer Gärten und Grünanlagen sind nun weitere Baumarten geschützt. Bei einer Überarbeitung der städtischen Baumschutzverordnung hat der Stadtrat neben Eichen, Linden, Ahorn, Eschen, Ulmen, Kastanien und Kiefern nun auch neu Buchen, Hainbuchen, Vogelkirschen und Nußbaum unter Schutz gestellt. Weitere Korrekturvorschläge der Grünen waren im Gremium nicht mehrheitsfähig. Die CSU lehnte die komplette Verordnung ab.

In der seit dem Jahr 2013 einschlägigen Verordnung hatte das Landratsamt formale Korrekturen angebracht. Zudem wollten die Grünen aus "Befürchtungen, dass der bebaute Bereich Unterschleißheims immer weniger grün wird" die Schutzverordnung nachdrücklicher ausführen. Dies sollte durch eine Ergänzung des Paragrafen zum Schutzzweck ausgedrückt werden, in dem auch die Ziele aufgenommen werden sollten, "das Stadtklima zu erhalten oder zu verbessern, einen artenreichen, heimischen Baumbestand zu erhalten und den menschlichen Umgang mit der Natur zu bezeugen".

Der Stadtrat befand allerdings, diese Themen seien "sinngemäß" schon in der bisherigen Formulierung des Paragrafen enthalten, weswegen die Ergänzung abgelehnt wurde. Erklärter Zweck der Verordnung ist nun "eine angemessene innerörtliche Durchgrünung zu gewährleisten, die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes zu fördern, schädliche Umwelteinwirkungen zu mildern, und das Ortsbild zu beleben".

Zudem hatten die Grünen Formulierungen eingebracht, um einzelne Ausnahmeregelungen klarer zu fassen. Die Stadtverwaltung bewertete diese Vorgaben als "zu starr". Ausnahmen müssten immer im Einzelfall entschieden werden, eine Festlegung im Richtlinientext sei da nur hinderlich. Erneuert wurde neben den formalen Korrekturen daher nur die Artenliste der geschützten Bäume.

Im Stadtrat wurde die Überarbeitung mit 18 zu zwölf Stimmen von SPD, Grünen, Freien Bürgern, ÖDP und FDP gegen die CSU verabschiedet. Grünen-Fraktionssprecher Jürgen Radtke sagte, man sei "nicht hochgradig zufrieden", um aber wenigstens die kleine Verbesserung zu erreichen, akzeptiere man die neue Version. Friedrich Kiener begründete die Ablehnung seiner CSU damit, dass "der Bürgerwille mehr berücksichtigt werden sollte". Bürgermeister Christoph Böck (SPD) zeigte sich verwundert, da die Novellierung der Verordnung am Umgang mit dem Bürgerwillen überhaupt nichts verändert habe, sondern nur Baumarten modifiziert habe. Das Papier bringe aber "keine grundsätzliche Neuerung".

© SZ vom 05.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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