Unterschleißheim:Rohrbruch legt S-Bahn lahm

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Unterführung und Garagen überflutet

Land unter am Bahnhof Unterschleißheim: Weil Bauarbeiter die Hauptwasserleitung durchtrennten, ist am späten Montagnachmittag die Fußgängerunterführung komplett voll Wasser gelaufen. In der Folge brach außerdem die Wasserversorgung in weiten Teilen Unterschleißheims zusammen. Aus der ganzen Stadt seien Notrufe beim Wasserwerk eingegangen, hieß es am Abend. Der S-Bahnverkehr auf der Linie S 1 musste aus Sicherheitsgründen unterbrochen werden.

Die Bahn setzte zwischen Oberschleißheim und Neufahrn zunächst Taxis und später auch Busse ein. Reisende zum Flughafen wurden auf die Linie S 8 verwiesen. Auch der Regionalzugverkehr war kurze Zeit unterbrochen. Später passierten die Züge den Bahnhof mit deutlich verlangsamter Geschwindigkeit. "Der Bahndamm ist aufgeweicht", sagte eine Bahnsprecherin, "wir müssen aufpassen. Deshalb haben wir die S-Bahn rausgenommen."

Das Unglück ereignete sich beim Setzen von Spundwänden für den barrierefreien Ausbau des Bahnhofs. Wie der Einsatzleiter, Unterschleißheims Feuerwehrkommandant Markus Brandstetter, der SZ sagte, kappte eine Wand die Hauptwasserleitung. Durch den Druckabfall brach auch die Wasserversorgung im Westen der Stadt und in Riedmoos zusammen. Diese konnte durch eine Umleitung allerdings laut Bürgermeister Christoph Böck (SPD) im Laufe des Abends wieder aufgebaut werden. Böck war selbst aus dem Rathaus zum Bahnhof geeilt, um sich ein Bild von dem Vorfall zu machen und mit den Einsatzkräften von Feuerwehr, Wasserwerk und Deutscher Bahn das Vorgehen zu besprechen.

Wie Böck unter Berufung auf die Bahn mitteilte, wurden die Bahngleise offensichtlich nicht unterspült. Es bestehe daher keine Gefahr. Dennoch sollten die Züge bis auf weiteres langsam den Bahnhof passieren. Gegen 20 Uhr konnte auch der S-Bahn-Verkehr wieder aufgenommen werden. Nicht abzusehen war, wie lange es dauern würde, bis die Unterführung leer gepumpt ist. Wie Kommandant Brandstetter sagte, könnte dies Stunden dauern. Die Feuerwehr war mit 30 Leuten im Einsatz. Die Bahnsteige waren nur über die Le-Cres-Brücke erreichbar. Auch zwei Tiefgaragen in der Pegasus- und der Siriusstraße liefen voll Wasser, ebenso Keller. Menschen kamen nach bisherigem Kenntnisstand nicht zu Schaden, auch wenn Bahnhof und Unterführung zur Unglückszeit wegen des Feierabendverkehrs voll waren.

© SZ vom 13.03.2018 / lb, wkr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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