In den vergangenen Jahren machte Manfred W. Graf, Immobilienentwickler und Besitzer des Edisonparks in Unterschleißheim, vor allem mit Plänen für ambitionierte Bauprojekte aufmerksam, jetzt aber hat er ein Buch veröffentlicht. "Kunst in Unterschleißheim und Umgebung" lautet der Titel. Was den Band von ähnlichen Werken, zum Beispiel über Maler aus dem Dachauer Moos, unterscheidet: Die Bilder sind nicht nur mit Informationen zu den Künstlern versehen, sondern auch mit historischen Einschüben. Jüngst hat Graf sein Buch erstmals präsentiert.
Angefangen habe alles mit einem Kalender, erzählte Graf, "und noch am gleichen Tag hatte ich die Idee, dass man auf diesem Sockel aufbauen könnte." Dass auch die Umgebung von Unterschleißheim namhafte Künstler inspiriert hat, das, betonte er, "ist nicht so in unseren Köpfen. Wenn man sich aber damit beschäftigt, stößt man auf eine Goldader." So stellt der Bildband nicht nur Werke der Malerei vor, sondern auch sakrale Kunst und Volkskunst sowie moderne Architektur im Ort. "Ich wollte den Bogen zur Moderne schlagen", erklärte Graf. Was die Ausführungen zur Ortsgeschichte anbelangt, hat er dabei eng mit Gabriele Wolf, der Leiterin des Unterschleißheimer Heimatmuseums, zusammengearbeitet. In dem Kunstband enthalten sind etwa Bilder von Anton Lamprecht, Maler aus Freising, der einen Torfstich vor der Leit'n im Moos bei Unterschleißheim festgehalten hat, Friedrich Voltz, Philipp Röth, der Begründer der Haimhauser Malschule, der in Grafs Buch mit einem Ölbild der Inhauser Kirche vertreten ist, oder Ludwig Dill mit Birken im Moos. Auch ein dramatischer Moosbrand, der unsigniert aus der Münchner Malschule stammt, fehlt nicht. Dazu stellt Graf unter der Rubrik Sakralkunst Fresken, Skulpturen und Heiligenbilder aus Unterschleißheimer Kirchen vor.
Bürgermeister Christoph Böck, der ein Vorwort zum Kunstband geschrieben hat und bei der Präsentation zugegen war, hat nach eigenem Bekunden nie daran gezweifelt, dass bei "Grafs neuester Idee wieder etwas Perfektes heraus kommt." Es sei wichtig, dass die Stadt nicht nur als Wirtschaftsstandort in der Öffentlichkeit wahrgenommen werde. Ganz besonders interessant fand Böck die Geschichten, die rund um die Bilder erzählt werden. Ein solches Buch, erklärte der Bürgermeister, "ist auch Publicity für Unterschleißheim." Der Bildband ist im örtlichen Buchhandel erhältlich.